Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Deutschland sich für Maßregeln engagiert, welche es viel— 
leicht in Krieg mit der Türkei verwickeln, kann ich indessen 
nicht übernehmen. Ich werde bereitwillig anderen meine 
Schulter leihen, damit die Unterhandlungen vorwärts kommen, 
aber ich werde nicht selber vorwärts gehen, und ich denke, 
daß die Hauptverantwortlichkeit für die Aktion auf die großen 
Mittelmeer-Seemächte fällt.“ 
Friedrichsruh, 24. November 1880. 
Unterredung mit zwei Lootsen, betreffend die 
Anstellung derselben, die Zollgrenze bei Kuz- 
haven.“ 
Die Lootsen stellten Bismarck vor, daß sie trotz des 
Besitzes der erforderlichen Atteste und Qualifikationen und 
vieler Schreibereien im Laufe von 2½ Jahren nicht imstande 
gewesen seien, ihre Zulassung als Volllootsen zu erwirken. 
In Hamburg würden immer neue Lootsen angestellt, 
in Preußen sei dagegen die Neuanstellung vollständig ins 
Stocken geraten. 
Bismarck: „Das ist aber doch merkwürdig, was sollen 
wir denn mit den jungen Seeleuten anfangen? Wenn wir 
sie nicht anstellen wollen, dann können wir ja schließlich die 
Schiffe nicht mehr die Elbe 'raufkriegen und die Lootsen gehen 
außer Landes. Das muß geändert werden und zwar sofort! 
Außerdem sehe ich aus Ihrem Gesuche, daß Ihre letzte Ein- 
gabe an die Regierung schon vor etwa zwei Monaten gemacht 
ist und darauf haben Sie noch keine Antwort? So was 
kennen wir in Altpreußen nicht! Aber gehen Sie beruhigt 
nach Hause. Sie können nicht erwarten, daß ich Ihnen jetzt 
schon sage: Sie sind angestellt, aber ich werde mir sofort 
*) Nach den „Berliner Neuesten Nachrichten“ Nr. 599 vom 
23. Dezember 1897.
	        
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