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Berlin, zirka Ende März 1881.
Unterredung mit dem General Pittiéc und dem
Botschafter St. Vallier, betreffend die tunesische
und die griechische Frage.“
Bismarck äußerte zu den beiden Franzosen: Frankreich mag
immerhin in Tunis vorgehen und sich nicht um die Italiener
kümmern. In Griechenland gibt es nur einen ehrlichen Mann,
das ist der König, denn er ist kein Grieche, und wir dürfen
nicht dulden, daß man ihn vertreibe“.“)
April 1881.
Außerung, betreffend die Tunisfrage.“*
Bismarck: „Es ist lächerlich, wenn man in der Haltung
Deutschlands gegenüber der tunesischen Frage geheime Beweg-
gründe und Hintergedanken entdecken will. Ich wundre mich
aber darüber nicht; gerade deswegen, weil die Politik Deutsch-
Kameraden: „Du, Aujust! Bismarck is doch een forscher Kerl.“
Den Fürsten, welcher diese Worte noch gehört, schien diese naive An-
erkennung zu erfreuen, denn ein Lächeln huschte über seine sonst
so ernsten Züge.
*) Denkwürdigkeiten des Fürsten Hohenlohe-Schillingsfürst
Bd. II. S. 310. Der „Figaro“ vom 9. April 1881 brachte Ge-
spräche. welche Bismarck mit Pittié geführt haben sollte. Nach
einer späteren Notiz im „Figaro“ (siehe die „Post“ Nr. 102
nom 13. April 1881) sind die gedachten Gespräche unverbürgt.
“*) Ueber die Bismarck in den Mund gelegte Aeußerung.
betreffend die griechisch-türkische Grenzfrage, daß die Griechen
genug an Gebiet erhalten haben, und sich damit werden be-
scheiden müssen, ogl. die „Post“ 1881, Nr. 98.
*#*7) M. Busch „Unser Reichskanzler"“. Bismarck machte die
vorstehende Bemerkung nicht Busch gegenüber; letzterer hielt die-
selbe aber für glaubwürdig; er schöpfte, wie ich nachträglich
festgestellt habe, aus der „Correspondence de Pest“.
v. Poschinger, „Also sprach Bismarck“, Band ll.