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Bismarck: „Wir tun am besten, uns bei unserem neuen
Handelsvertrage im großen an die Bestimmungen des alten
Vertrages vom 16. Dezember 1878 zu halten.“
Szechenyi: „Unsere Regierung würde aber hohen Wert
legen auf die Bindung einer erheblichen Anzahl von Positionen
in den beiderseitigen Tarifen.“
Bismarck: „Bei der Neuheit unserer Zolleinrichtungen und
der Notwendigkeit, für Nachhülfe und Modifikationen der-
selben freie Hand zu behalten, halte ich dies für untunlich;
dabei liegt mir der Gedanke, daß wir uns von Ihrer Seite
chikanösen Zollerhöhungen zu versehen hätten, vollständig fern.“
Berlin, 26. Juni 1881.
Unterredung mit Moritz Busch, betreffend Bismarcks Ge-
sundheit, frühere Krankheitsanfälle desselben, die Verhinderung
der Einheit des Reiches durch die Fortschrittspartei, das po-
litische Sündenregister derselben seit 1848, unter dem Ministe-
rium der neuen Aera, in der Konfliktszeit, in der schleswig-
holsteinischen Frage, vor dem Kriege mit Oesterreich, in der
Militärfrage, in der Zoll-, Steuer= und sozialpolitischen, Ham-
burger-Zollanschluß= und in der Eisenbahn-Frage, die Aus-
sichten bei den nächsten Wahlen, die Betätigung des praktischen
Christentums bei Lösung der sozialen Frage, das „Deutsche
Tageblatt“, die „Nationalzeitung“, die Juden, die Verteuerung
des Fleischpreises in Berlin, die Ursache im Berliner Vieh-
hof, die Geschichte desselben.“)
Eisenach, 1. Juli 1881.
Unterredung mit Seminaristen aus Hildburg-
hausen.““
Aus Hildburghausen waren hundertvierzig Seminaristen,
die eine Exkursion unternommen, am Werrabahnhof anwesend.
l.) Moritz Busch Tagebuchblätter, Bd. III, S. 40 bis 36.
"“) „Nat.-Ztg.“ Nr. 305 vom 2. Juli 1881.