Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Im weiteren Verlaufe des Gesprächs kam Bismarck auf 
die Streitfrage zurũck, ob seine Ministerverhandlungen mit 
Bennigsen von 1877/78 am Tabaksmonopol gescheitert seien. 
„Ich habe Ihnen damals nicht sagen können, daß durch Eulen- 
burgs Intriguen beim Kaiser schon lange vorher Ihr Eintritt 
in die Regierung nicht mehr möglich war. Es gibt so manche, 
die auf den Thronwechsel spekulieren.“ 
Bennigsen: „Mir können Sie dergleichen doch nicht vor- 
werfen“. « 
Berlin, 3. Januar 1882. 
Unterredung mit dem früheren österreichischen 
Staatsminister Albert Schäffle,, betreffend die 
Krankenkassen-Organisation.“ 
Bismarck: „Sie erfreuen sich ja — wie ich sehe — 
noch großer Rüstigkeit; die hätten Sie auch nicht mehr, wenn 
Sie ein Jahrzehnt Minister gewesen wären. Sehen Sie mich 
an, einen leidenden und abgearbeiteten Mann. — Mit den 
Gesetzentwürfen, die wir im Interesse der wirtschaftlich Schwa- 
chen dem Reichstage vorzulegen beabsichtigen, haben wir uns 
auf ein bisher wenig betretenes Terrain begeben, wo man 
vor jedem weiteren Schritt, wie auf der Wildentenjagd, erst 
mit der Stange die Festigkeit des Bodens probieren muß. 
Mir scheint, daß wir das Arbeiterversicherungswesen auf kor- 
porativer Basis aufbauen müssen; daß wir, wie Sie glauben, 
vor der Unfallversicherung erst das Krankenkassenwesen gesetz- 
lich regeln müssen, leuchtet mir bisher noch nicht völlig ein. 
Nun, es werden ja demnächst zur Erreichung der in der 
kaiserlichen Botschaft aufgestellten Ziele Konferenzen stattfin- 
den, woran sich zu beteiligen, ich Sie gleichfalls einlade.“ 
) Nach der Darstellung in Schäffles Werk „Aus meinem 
Leben“. Bd. II S. 174. 
 
	        
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