Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

— 380 — 
Den Reichstag des allgemeinen Stimmrechtes nannte Bis- 
marck gelegentlich einen „Versuch“ und parallelisierte ihn dem 
vom Fürsten Felix Schwarzenberg gemachten sogenannten 
„Versuch mit dem Kremsierer Reichstag“.“ 
Varzin, Anfangs August 1882. 
Außerung über die bayerischen und württem- 
bergischen Postwertzeichen.“ 
Bismarck: „Der Streit um die Unifizierung der süd- 
deutschen Briefmarken ist am besten zu begraben. Es ist nicht 
Sache des Reichs, in dieser Angelegenheit einen Druck auf 
*) Nach der „Vossischen Zeitung“, Nr. 133 vom 19. März 
1882 soll sich Bismarck einige Tage vorher dahin ausgesprochen 
haben, er werde gegen jeden Versuch, die Hinausschiebung der 
Vorlage des Tabakmonopolentwurfes zu bewirken, mit allen 
Mitteln ankämpfen, da es sein Wille sei, daß der Reichstag 
in seiner Frühjahrssession eine Entscheidung über seine Stel- 
lung zum Monopol abgebe. 
Die Dispositionen, welche die preußische Regierung Ende 
April 1882 für die Landtagssession traf, beruhten auf einer 
direkten Willensäußerung Bismarcks, der nach der „Vossischen 
Zeitung“, Nr. 200 vom 29. April 1882 erklärt haben soll, 
er wolle nicht. daß das Verwendungsgesetz und die Kanal- 
vorlage mit dem Verdacht belastet blieben, bloße Wahlverspre- 
chungen zu sein, und daß es den Anschein gewinne, es sei der 
Regierung am liebsten, wenn sie gar nicht zur Erledigung kämen. 
Diese Entwürfe müßten vielmehr unter allen Umständen in beiden 
Häusern durchberaten werden. Verschiedene Aeußerungen Bis- 
marcks, betr. die parlamentarische Verhandlung der Tabakmonopol- 
vorlage finden sich in der „Vossischen Zeitung“, Nr. 194, 223 
und 237 vom 26. April, 17. Mai und 24. Mai 1882. 
**) „Vossische Zeitung“, Nr. 358 vom 3. August 1882. 
Wenige Tage darauf brachte die „Nordd. Allg. Ztg.“ einen Artikel, 
worin es hieß. es habe sich bisher um eine akademische Erörterung 
gehandelt. „welche besser in die Gelehrtenstuben verwiesen wird“.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.