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dadurch abgeholfen werden, daß ich Ihnen zu jeder Zeit.
— gleichviel ob im Sommer oder Winter, Urlaub gewähre,
so viel Sie wollen. Auch sollen Sie in Zukunft nur unter
mir stehen.“
Bucher entgegnete, er habe sich nicht gänzlich zurück-
ziehen wollen, sich das Verhältnis vielmehr so vorgestellt,
daß er größere Arbeiten zu Hause vornehmen werde, gewisse
Darstellungen nach noch nicht benutzten Aktenstücken der Archive,
die er eben so gut machen zu können glaube, als Poschinger
und Spybel.
Bismarck: „Das können Sie immerhin, im Amte müssen
Sie aber bleiben! Sie sind mir unentbehrlich!“
Nach einer Bedenkzeit von zwei Tagen gab Bucher dem
Wunsche Bismarcks nach.“)
Berlin, 20. Dezember 1882.
Unterredung mit Moritz Busch. Betreffend einen Artikel
der „Kölnischen Zeitung“ über die bedenklichen russischen
Rüstungen an der Westgrenze, die „Grenzboten“-Enthüllung
über das deutsch-österreichische Bündnis und deren weitere
Fructifizierung, den Steuerexekutor, die Lizenzsteuer, die pro-
gressive Einkommensteuer, Gedanken über eine gerechte Ein-
kommensteuer, die Haltung der Konservativen, das Gespenst
der Auflösung des Landtages, den Wedell-Malchow'schen An-
*) Apokryph ist die im September 1882 im Krakauer
„Czas“ veröffentlichte Unterredung Bismarcks mit einem nach
Varzin eingeladenen Polen (siehe die „Post“-Beilage zu Nr. 248
wom 12. September 1882 aufs schärfste dementiert von der
„Nordd. Allg. Ztg.“) und die in der „Times“ vom 11. Ok-
tober 1882 abgedruckte Unterredung Bismarcks mit einem durch
Paris reisenden Politiker über den Suezkanal (siehe die „Vos-
sische Ztg.“, Nr. 476 vom 11. Oktober 1882 gleichfalls demen-
tiert von der „Nordd. Allg. Ztg.).