— 385 —
Berlin, zwischen dem 1. u. 3. März 1883.
Unterredung mit dem englischen Botschafter Lord
Ampthill, betreffend den Prinzen von Wales, die
degyptische Frage.“
Als sich der Prinz von Wales in Berlin aufhielt, be-
teuerte Bismarck dem britischen Botschafter, er sei von der
Unterhaltung und den einnehmenden Manieren des Prinzen
ganz entzückt gewesen. Im übrigen ergriff er die Gelegen-
heit, dem Botschafter gegenüber die ernstliche Hoffnung zum
Ausdruck zu bringen, daß die englische Regierung ihre Truppen
nicht aus Aegypten wegziehen würde, bevor Sicherheit und
Stabilität am Nil von England Europa garantiert werden
könnte.
Berlin, im März 18383.
Unterredung mit dem Landtagsabgeordneten Cre-
mer über die Folgen eines etwaigen Thronwechsels
in Preußen.“
Bismarck: „Wie kann man Sie nur jetzt zu mir schicken?
Man weiß doch, daß ich heute einen schlechten Tag habe.
Auch möchte ich gern mit Ihnen plaudern, aber unser Herr-
gott hat mir ein Schloß vor den Mund gehängt. Sogar
gewisse Buchstaben verursachen mir einen besonderen Schmerz,
*) Nach einem Berichte Ampthills an Lord Grannpille,
d. d. 3. März 1883. The Life of Granville, Bd. II, S. (317.
**) Nach dem „Deutschen Tageblatt“ vom November 1889.
In der „Westdeutschen Zeitung“ vom 19. Februar 1889 sind
Aeußerungen des Abgerdneten Cremer über eine Unterredung
mit Bismarck im Jahre 1883, betreffend den Kronprinzen, mit-
geteilt, welche mit den entsprechenden Stellen der vorstehenden
Aufzeichnungen fast wörtlich übereinstimmen. Vgl. auch Müller,
Geschichte der Gegenwart.
v. Poschinger, „Also sprach Biemarck“, Band II. 25