Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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mit Rußland, bei dem wir Oesterreich unterstützen müßten, 
wäre ein Unglück, denn wir könnten ja nichts gewinnen, nicht 
einmal die Kriegskosten bekommen. Dann würde der Krieg 
auch dahin führen, daß wir Polen bis an die Düna und den 
Dniepr herstellen müßten. Wir zwar würden Polen nicht 
revolutionieren, aber Oesterreich gewähren lassen müssen, das 
dann einen Erzherzog, wenn es einen hätte, zum König von 
Polen proklamieren würde Das würde dann dahin führen, 
daß sich gegen dieses Königreich wieder eine Allianz der drei 
Kaisermächte bilden würde. So kämen wir dann wieder zum 
Dreikaiserbündnis. Aber vorläufig müssen wir diese ganze 
Eventualität zu verhindern trachten“. 
Als Hohenlohe von der Verstimmung der Russen über 
das Nichtzustandekommen der Anleihe bei den Berliner Bankiers 
und Bleichröders Weigerung sprach, bemerkte Bismarck: „Das 
ist töricht, so zu reden. Rußland bekommt kein Geld, weil nie- 
mand den russischen Zuständen Vertrauen schenkt. Sonst wür- 
den sie Geld genug in Frankreich und England finden und 
brauchten die Berliner Bankiers nicht.“ 
Friedrichsruh, 12. November 1883. 
Unterredung mit Moritz Busch, betreffend den Unwillen 
des Kanzlers über das Bekanntwerden, daß er die Korrektur- 
bogen des Busch'schen Werkes „Unser Reichskanzler“ gelesen, 
den Verkauf von Bismarcks Depeschen und Briefen durch 
Poschinger,') Einwendungen gegen einzelne Stellen der Busch'“= 
*) Die Stelle lautet: Ich will nicht, daß man mit mir 
Geschäfte macht und mit meinen Sachen. „So hats auch dieser 
Poschinger- gemacht, meine Depeschen und Briefe verkauft und 
mir nicht einmal Honorar geschickt.“ Busch hat hier falsch ver- 
standen. Als mein Werk „Preußen im Bundestag“ herauskam, 
stellte ich Bismarck den gesamten Reinertrag zur Verfügung mit 
der Motivierung, daß ich mich mit seinem geistigen Eigentum 
  
 
	        
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