Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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selben sind keineswegs alle kurz und bestimmt. Viele sind nach 
dem Muster geschrieben: einerseits könnte man . .. ander— 
seits aber .. .. erwägt man sodann . . .., mit der Replik 
wird immer das Vorhergegangene erstochen. Dazu kommen 
Unterredungen mit Fürstlichkeiten. Es gibt hohe Herren, die 
statt in das Theater zu gehen, sich den Reichskanzler kommen 
lassen zu gleich dritthalbstündiger Unterredung, und dabei 
muß man noch recht vorsichtig sein; die Herren sind leicht 
verletzt; ein gutes Gedächtnis haben sie alle. 
Der verstorbene badische Minister v. Freydorf hat Denk— 
würdigkeiten hinterlassen, die der Veröffentlichung harren. Im 
Allgemeinen habe ich gegen Memoirenwerke dieser Art manche 
Bedenken. Was sie an Tatsachen beibringen, kann ja wert— 
voll sein, im übrigen können sie auch zu ganz irrigen Vor- 
stellungen verleiten. Nur zu häufig unterliegen die Verfasser 
dem Bedürfnis, die eigenen Meinungen, die eigene Tätigkeit dem 
tatsächlichen Gange der Ereignisse möglichst anzupassen, so daß 
Zeitgenossen verwundert sich fragen müssen, wie es kommt, 
daß sie den Verfasser so ganz anders im Gedächtnis haben. 
Was von den Memoiren Freydorfs, der ein wohlmeinender 
pflichteifriger Mann gewesen, bisher veröffentlicht wurde, ist 
mir vorher mitgeteilt worden und nicht zu beanstanden ge- 
wesen. Anderes, was Urteile über lebende Personen ent- 
hielt, habe ich zu streichen geraten.“ 
1883. 
Unterredung mit Professor Schweninger, betref- 
fend die Ausfüllung von Bismarcks Mußestunden 
im Ruhestande.“ 
Schweninger sprach mit Bidmarck über eine literarische 
Tätigkeit, die er ergreifen könnte, falls er einmal aus dem 
Dienst ausscheide. 
1899 *) Nach der Veröffentlichung Schweningers zum 1. April
	        
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