Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Schultz: „Nein, das ist nicht der Fall. Charlottenburg 
ist im Ganzen teurer als Berlin.“ 
Bismarck: „Aber es bewirbt sich z. B. hier ein junger 
Mann um ein Stipendium in Göttingen, welches nur 160 Taler 
beträgt. Dies würde doch mithin immer als Zuschuß etwas 
von Bedeutung für ihn sein?“ 
Schultz: „Gewiß. Aber es wäre eben nur ein Beitrag.“ 
Bismarck: „Da Sie sagen, es herrscht Ueberproduktion, 
so scheint es Ihnen also geratener, den angehenden Lehrer 
lieber in einer späteren Zeit zu unterstützen?“ 
Schultz: „Ich kann nicht behaupten, daß nicht auch durch 
Universitätsstipendien Nutzen geschafft werden könne. Aber 
der Philologe hilft sich durch die Jahre des Studiums in vielen 
Fällen leichter durch als andere.“ 
Bismarck: „Also es herrscht jetzt Ueberproduktion. Diese 
würde ich durch Stipendien nicht noch fördern wollen. Worin 
zeigt sich diese?“ 
Schultz: „Ein Erlaß des Ministeriums ordnet an, daß 
Kandidaten unmittelbar nach dem Probejahr nur dann gegen 
Remuneration beschäftigt werden sollen, wenn ältere nicht 
vorhanden sind; da wenigstens für die meisten Zweige Ueber- 
füllung vorhanden sei. Jedenfalls ist in der Provinz Bran- 
denburg die Ueberfüllung eine bedeutende.“ 
Bismarck: „Also bedenken wir nicht die, welche erst Lehrer 
werden wollen, sondern die, (mit der klassischen Bewegung 
beider Arme in senkrechter Richtung nach unten) die schon 
„damit gestraft“ sind! Machen wir § 1: „Die Stiftung kommt 
denen zu gut, die bereits die Prüfung absolviert haben, bis 
zu ihrer Anstellung.“ 
Schulz: „Das wäre eine vortreffliche Idee.“ 
Bismarck: „Ja, das ist aber nicht meine, sondern Ihre 
Idee. Ich denke allerdings, Ihrem Stande die Stiftung 
zu Gute kommen zu lassen (und hierbei trat ein Zug von 
Wohlwollen und Güte auf dem Gesicht des Fürsten hervor, der
	        
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