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Prinz natürlich. Das schließt jedoch nicht aus, daß Sie
als König von Spanien sich nur von spanischen Interessen
hätten leiten lassen können, und daß zu solchen namentlich
behufs Befestigung des neuen Königtums zunächst eine
schonende Behandlung des mächtigen Nachbarn an den Pyre-
näen gehört haben würde.“
Auf dem Wege von Donchêéry nach Vendresse, 2. Sep-
tember 1870.
Unterredung mit dem Geh. Legationsrat Abeken
über den Kronprinzen.“
Als Bismarck und Abeken nach dem großen Ritt um
Sedan, von Donchéry nach Vendresse fuhren, sprach er zum
ersten Mal mit Anerkenntnis und Vertrauen vom Kron-
prinzen: „Jch habe unendlich viel mehr und ganz anderes
in ihm gefunden, als ich gedacht; er hat sich über sein Ver-
hältnis zu mir selbst in so offener und schöner Weise aus-
gesprochen, daß ich die besten Hoffnungen daran knüpfe.“
Rethel, 5. September 1870.
Unterredung mit einem englischen Zeitungs-Kor-
respondenten, betreffend die Handhabung des Ge-
wehres durch die Franzosen.“
Bismarck äußerte sich — er schien bei einem Glase Cham-
wagner sehr guter Laune — über das französische Mini-
sterium, über die schlechte Musik gewisser deutscher Musik-
*) Heinrich Abeken „Ein schlechtes Leben in bewegter Zeit"“,
2. Ausg., S. 430.
*) Nach einem Korrespondenz-Artikel im „Morning Adver-
tiser“ vom 15. September 1870.
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