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zu lassen; der Monarch darf überhaupt nicht ignoriert und
nullifiziert werden; redet der Monarch, so wird die Aufmerk-
samkeit erhöht und der Eindruck ist ein ganz anderer, als wenn
der Minister spricht, den auch über Geringes und Unwesentliches
zu hören man gewohnt ist. Auch in diesem Falle hat die Bot-
schaft ihren Eindruck nicht verfehlt; namentlich Windthorst hat
betroffen geschienen und mit den Händen abwehrende Be-
wegungen gemacht.
Ob der Reichstag wegen Nichtverlängerung des Sozia-
listengesetzes, was der Kaiser als eine Frage der versönlichen
Sicherheit ansieht, aufzulösen ist, ist mir noch fraglich. Man
könnte ja die Berliner auch einmal wieder ohne Sozialisten-
gesetz lassen. Aber, wegen des militärischen Septennats müßte
bei seiner Nichtbewilligung eventuell sechsmal aufgelöst werden.
Die österreichische Politik bereitet mir eine große Sorge.
Sie ist bald zu rasch, bald zu langsam, beides am unrechten
Orte. Die Russen sind verständiger. Man spricht in Oester-
reich vom Einmarschieren in Serbien, vom Mobilisieren, wie
von etwas ganz Gewöhnlichem, und zwar, was geradezu einen
Bruch bestehender Abmachungen bedeutet, ohne Benehmen mit
Rußland, wodurch der Kaiser Alexander, der unser sicherster
Mann gewesen, wieder den Novisten zugeführt wird. Der
Ungar ist halb Advokat, halb Husar. Bei Andrassy schlägt
der Advokat vor, bei Kalnoky der Husar. Kalnoky hat sich
von Anfang an getäuscht, indem er hinter dem Fürsten von
Bulgarien, der im Grunde mehr Oesterreicher als Russe ist,
Rußland vermutete. Was könnte es Oesterreich schaden, wenn
die Bulgaren nach Belgrad marschierten und wenn Serbien und
Bulgarien ein unabhängiges Reich bildeten unter dem Schutze
Englands? Die Oesterreicher sollten warten, bis sie die eng-
lischen Kanonen hören. Die Engländer haben das größere
Interesse, reden aber den Oesterreichern ein, sie haben es,
und diese glauben das. Stehen die Russen vor Konstan-
tinopel, so sind die Oesterreicher eine große Gefahr für sie;