Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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banden, und über die Verletzung seines Sohnes, dessen voll- 
ständige Heilung er hoffte: „Es ist sehr gut, daß die Fran- 
zosen mit so viel Lebhaftigkeit feuern, und noch in einer 
so großen Entfernung, denn ihre Gewehre sind ausgezeichnet. 
Aber jeder Jäger weiß, welches das Ergebnis ist, wenn man 
auf ein ganzes Volk von Rebhühnern zielt, statt ein einziges 
aufs Korn zu nehmen. Dann trifft man eben keines. Das 
ist der Fall bei den Franzosen — ein wahres GElück für uns.“ 
Reims, 9. September 1870. 
Unterredung mit dem Kriegsminister Noon, betref- 
fend die Kriegslage.“ 
Bismarck besuchte den von einer Erkrankung noch nicht 
völlig wiederhergestellten Kriegsminister v. Roon; man be- 
besprach die Kriegslage und die mutmaßliche Zeit der Kapi- 
tulation von Metz. 
Der anwesende, verwundete Sohn des Ministers v. Roon, 
der Major v. Roon, erzählte ihm, er habe des Kanzlers 
Sohn Wilhelm (Bill) beim Reauirieren eines Schweines be- 
lauscht, eine köstliche Szene zum Malen, was den Kanzler 
sehr amüsierte. 
Dannkam die Rede darauf, daß der König jetzt die 
Königsgemächer der alten französischen Könige bewohne; Bis- 
marck bemerkte (natürlich im Scherz): „Der König könnte 
sich ja hier zum Kaiser von Deutschland und König von 
Frankreich krönen lassen; das würde keine besonderen 
Schwierigkeiten haben — wer wollte es uns wehren? Man 
hat von französischer Seite über England angefragt, ob ich 
mit den Franzosen über Frieden auf Grund der Integrität 
des französischen Gebiets unterhandeln will; ich habe ge- 
*) Nach des Majors von Roon Brief vom 11. September 
1870. Roons Memoiren „Deutsche Revue 1891“, Bd. III, S. 2.
	        
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