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Rufe gefolgt. Die Kaiserin hat sich ihnen angeschlossen, und
sie beratschlagen in diesem Momente. Die zwei= oder drei-
hunderttausend Gefangenen, die wir haben, könnten ihnen eine
Armee abgeben. Sie würden an den Senat und an den
Corps Legislatif appellieren und die Regierung, welche im
Stadthause in Paris berät, für Null und nichtig erklären.“
Thiers: „Wie, die Kaiserin, die uns durch den Fürsten
Metternich hat sagen lassen, daß sie sich von allen Intriguen
fernhalten wolle, sie die sich geweigert hat, den General Boyer
zu empfangen?“
Bismarck: „Ja, trauen Sie ihr nur nicht. Wir haben
von ihr ganz entgegengesetzte Nachrichten bekommen. Ich könnte
sie Ihnen zeigen.“
Thiers: „Sie sind auf alle Fälle ein zu guter Staats-
mann, um sich in so lächerliche Kombinationen einzulassen.
Frankreich würde sich niemals von einigen Generalen, welche
sich in der Gefangenschaft und im Auslande aufhalten, und
ebenso wenig von dem Auslande eine entthronte Dynastie
oktroyieren lassen, am wenigsten eine solche, die Frankreich
in den Abgrund geschleudert hat.
Ich bin kein Parteimann, und wenn die Bonaparte eine
ausreichende Freiheit gegeben und eine weise Politik befolgt
hätten, so hätte ich ihnen zwar nicht gedient, ich würde sie aber
auch nicht bekämpft haben. Nach den Kalamitäten aber, die
sie über Frankreich gebracht haben, würde sie kein Mensch
dort ertragen wollen.“
Bismarck: „Ich weiß, Sie sind kein Parteimann, sondern
ein Franzose, der ausschließlich seinem Vaterlande ergeben
ist, und ich würdige Ihre Denkungsweise. Ich bin auch meiner-
seits der Ansicht, daß eine durch die Nation erwählte Versamm-
lung sich besser zum Abschluß des Friedens eignet, als eine
kaiserliche Restauration. Ich wollte Ihnen nur zeigen, daß
wir die Wahl haben, und daß wir in Ermangelung der Re-