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Bismarck: „Sie werden mir Ihre Arbeit geben, und
wir werden sie prüfen. Die Quantitäten hängen von der
Dauer des Waffenstillstandes ab. Wir müssen wissen, für
wieviel Tage Sie Lebensmittel nötig haben.“
Thiers sprach von mindestens 25 Tagen. Bismarck
meinte, daß ein Waffenstillstand von zwei Tagen für die
Wahl genügen würde.
Thiers: „Für die Wahl würde diese Zeit wohl ge-
nügen. Die Vorbereitung der Wahlen aber, die Berufung
der Versammlung, und die Prüfung der Vollmachten werden
mindestens einen Zeitraum von 25 Tagen beanspruchen.“
Bismarck: „Gut, aber die Frage, wo sich die Assemblée
versammeln soll, ist äußerst wichtig. In Paris könnte sie nicht
in Ruhe beraten. Auch liefe sie Gefahr, blockiert und außer
Stande gesetzt zu werden, die Macht auszuüben.“
Thiers gab diese Schwierigkeiten zu, und Bismarck be-
merkte, er werde in Bezug hierauf in dem Waffenstillstand
etwas ausmachen. Nachdem diese Punkte erledigt waren,
glaubte Thiers mit einer einzigen Zusammenkunft am Ende
zu sein, als Bismarck bemerkte, er müsse noch über ver-
schiedene Fragen die Ansichten der Militärs hören, welche
unzweifelhaft das Aequivalent für einen Frankreich so
günstigen Waffenstillstand kennen lernen wollten. Dabei kam
er auf die Freiheit der Wahlen zu sprechen, und versicherte
Thiers, dieselbe würde größer sein, als sie es unter irgend
einem französischen Regime gewesen. „Ich wünsche aber, daß
weder in Elsaß, noch in dem deutschen Teile von Lothringen
Wahlen stattfinden dürfen.“
Thiers: „Was dies betrifft, so muß ich Ihnen wider-
sprechen. Ein Waffenstillstand ist nicht ein Friedensvertrag.
Nie und nimmer werden wir in einem Waffenstillstand eine
Entscheidung, die sich auf das Ländergebiet erstreckt, zu-
lassen.“