Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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stillstand verhandelte. Es ist noch eine Reihe von Schwierig- 
keiten zu bewältigen. Was die Wahlen in Elsaß und Lo- 
thringen anbetrifft, so ist das, was wir gestern vereinbart 
haben, angenommen. Sie können in diesen Provinzen selbst 
diejenigen Notabeln heraussuchen, welche Ihre Nationalver= 
sammlung ergänzen. Haben Sie über die übrigen Fragen 
einen Vertragsentwurf mitgebracht?“ 
Thiers: „Hier ist er. An der Hand desselben können 
wir in kurzer Zeit, da er alle Fragen umfaßt, eine Ueber- 
einkunft zustande bringen, die sich zur Unterzeichnung eignet.“ 
Bismarck las die Eingangsformel: „Basis für eine 
Konvention, um Blutvergießen zu verhindern, in Gemäß- 
heit der Vorschläge der neutralen Staaten.“ Bei den Worten 
„neutrale Staaten“ sah Bismarck Thiers in einer Weise an, 
als wollte er sagen: „Diese Staaten eristieren für mich 
nicht.“ 
Thiers: „Ich werde diese Worte streichen. Die Neu- 
tralen werden deshalb aber trotzdem eristieren, und auch 
nicht aufhören in Europa zu zählen.“ 
Bismarck sagte nichts hierzu, sondern fuhr fort: „Auf- 
hören der Feindseligkeiten, Berufung der Nationalversamm- 
lung.“ Dazu machte er keine Einwendungen, es sei denn, 
daß man den Tag für die Wahlen in einer Weise festsetzen 
sollte, daß man die Zeit des Waffenstillstandes nicht un- 
nütz verstreichen lasse. 
Artikel 2: Dauer des Waffenstillstandes 268 Tage. 
„Es waren 25, das ist nicht gut; das würde die Zahl der 
Lebensmittel, die wir nach Paris einzuführen haben, ver- 
mehren. Nun, wir werden ja sehen. — Der Ort des Zu- 
sammentrittes der Nationalversammlung: „Wie wir schon 
übereingekommen sind, soll das nicht Paris sein.“ 
Artikel 4: Freiheit der Wahlen. Nichts einzuwenden. 
Artikel 5: Militärische Operationen während des Waffen- 
stillstandes: Die von Thiers vorgeschlagene Redaktion paßte
	        
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