Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Versailles, 3. November 1870. 
Dritte Unterredung mit Thiers über den Abschluß 
eines Waffenstillstandes.“ 
Am 3. November fand sich Thiers genau mit dem 
Glockenschlage 12 bei Bismarck ein. Er fand den letzteren 
präokkupiert. Der Kanzler fragte Thiers, ob er Nachrichten 
von Paris habe. Als er dies verneinte, bemerkte Bismarck, 
daß daselbst die Kommune proklamiert worden sei, und daß 
Dorian, Delescluze, Felix Pyat und vielleicht sogar Blanqui 
zu Mitgliedern der neuen Regierung ernannt worden seien. 
Thiers Kummer bei dieser Nachricht war groß. Bis- 
marck las ihm seine Nachrichten vor. Sie deckten sich mit 
den Befürchtungen des französischen Unterhändlers. Thiers 
wollte gleichwohl noch besser unterrichtet werden, und er 
schlug Bismarck vor, einen seiner Sekretäre zu den Vor- 
posten der Brücke von Sevres zu schicken, welcher sich über 
das Vorgefallene informieren sollte. Bismarck nahm diese 
Idee bereitwillig an, worauf Thiers Cochery zu dieser Mis- 
sion bestimmte. „Ist die Revolution ausgebrochen,“ bemerkte 
Bismarck, „so sind die Verhandlungen natürlich infolge der 
Erhebung unterbrochen. Andernfalls nehmen wir die Ar- 
beit wieder auf. Nur müssen wir der Sache klar auf den 
Grund sehen. Ihr Abgesandter wird Abend zurück sein. 
Sie werden mir mitteilen, was er erfahren hat, und wir 
werden demgemäß handeln.“ 
Thiers: „Wenn sich die Nachricht von der Revolution 
bestätigt, so bitte ich Sie, morgen Versailles verlassen zu 
dürfen.“ 
Die Sitzung, welche, wie die vorhergehenden, mehrere 
Stunden dauern sollte, hatte unter diesen Umständen eine sehr 
*) Nach der Thiers'schen Darstellung, a. a. O., S. 89.
	        
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