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Ihr Erfinder der verbesserten tödlichen Waffen ist der beste
Friedensfreund, d. h. unter den europäischen Nationen. Wenn
es zum Kriege zwischen Weißen und Schwarzen kommt, bin
ich immer auf Seite der Weißen.“
Friedrichsruh, 9. Juni 1892.
Unterredung mit dem Grafen Adolf von Westarp,
betreffend das Cohn--Blindsche und das Kull-
mannsche Attentat, die Schlacht von Königgrätz.“
Auf einer Rundfahrt durch den Sachsenwald erzählte
Bismarck: „Es ist merkwürdig, wie im Alter die Ver-
letzungen, die man im Leben erhalten, oft wieder fühlbar
werden. So schmerzt mich jetzt mitunter die Stelle, wo mich
damals, 1866, die Kugel des jungen Menschen traf. Sind
Sie Jäger? Nun, beim Hirsch kommt es vor, daß, wenn
die Kugel ihn mitten auf eine Rippe trifft, diese federt,
ohne weiter verletzt zu werden. Der Hirsch bricht dann
wohl im Feuer zusammen, aber nur infolge der Erschütte-
rung und springt bald wieder gesund auf. So war es bei
mir. Ich ging die Linden entlang, und vernahm da plötz-
lich in meiner Nähe einen schwachen Knall, etwa, als wenn
Jungen mit Knallerbsen spielen. Dann einen zweiten, worauf
ich mich umwandte. Da sah ich den Kerl vor mir stehen,
breitbeinig, mit erhobenem Revolver und eben zum dritten
Schuß aus allernächster Nähe auf mich zielend. Gleich darauf
habe ich einen heftigen Schlag im Rücken verspürt, so daß
ich geglaubt, ich sei durch und durch geschossen. Aber es
war nur die Wirkung der Kugel gewesen, die auf einer Rippe
aufgeschlagen war. Der Mordgeselle gab dann noch zwei oder
drei Schüsse auf mich ab, ohne zu treffen.“
) Nach der Schilderung Westarps in der „Münchner All-
gemeinen Zeitung“. Die „Hamburger Nachrichten“ meinen, das
Referat sei nicht ganz einwandfrei.