Bibliothek.
Haben aber die Schriften eines solchen
Bandes nichts Inhaltliches miteinander ge-
mein, so sind sie auch vollständig selb-
ständig zu behandeln.
Eine oft recht wichtige Ergänzung der
monographischen Literatur in Bken bilden
die Sonderabdrücke aus Werken, die als
Ganzes in der betreffenden Sammlung
nicht vertreten sind. Haben sie ein Titel-
blatt, so ist wie bei selbständigen Schrif-
ten zu verfahren; am Ende der Abschrift
ist aber anzugeben, aus welchem Werke
sie stammen. Haben sie kein Titelblatt,
so ist der Verfasser unter Nachsetzung
seines Vornamens an die Spitze zu setzen
und von den übrigen Titeln durch ein
Kolon zu trennen. Die Herkunft wird mit
„Aus‘ unter nachfolgender Wiedergabe
der Quelle angefügt.
Auf die so hergestellten Titelabschrif-
ten sind noch die Inventarnummer (Num-
mer des Erwerbungsverzeichnisses) und
die Signatur (Buchstabe und Nummer des
Standortskataloges unter Benutzung be-
stimmter Stellen des Zettels, am besten der
oberen beiden Ecken einzusetzen. Mit
Hilfe der bekannten Vervielfältigungsme-
thoden können dann für die verschiedenen
Kataloge die erforderlichen Exemplare
hergestellt werden, deren Anzahl nach den
Mitteilungen des Titels über Verfasser,
Bearbeiter usw und die im Werke selbst
hauptsächlich berührten Wissensgebiete
zu bemessen ist. Der alphabetische Ka-
talog verlangt auf einer Titelkopie das
Auswerfen des Verfassernamens im No-
minativ unter Nachsetzung der Vornamen
oder bei anonymen Werken des sachli-
chen Stichwortes, eventuell unter Nachset-
zung weiterer dem Titel zu entnehmender
Stichwörter. Weitere Exemplare verlangt
der alphabetische Katalog für Verwei-
sungen auf etwaige Herausgeber, Mitar-
beiter, Fortsetzer von Werken. Eine
gleichgestaltete Kopie verlangt der Stand-
ortskatalog. Auf die Kopien für den
systematischen Katalog ist eine Angabe
der Abteilungen zu setzen, für welche die
Schrift ihrem Inhalte nach von wesentli-
cher Bedeutung ist, entweder durch das
Schlagwort der Abteilung oder eine aus
Buchstaben und Zahlen des Systems ge-
bildete kurze Bezeichnung.
Ergibt sich bei näherer Untersuchung
eines Werkes seine Zugehörigkeit zu meh-
reren Abteilungen, so sind entsprechend
viele Kopien zu verwerten. Die Original-
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abschrift erhält dann vor ihrer Vervielfäl-
tigung die Angabe über sämtliche Stellen
des Systems, welche für das Werk in Be-
tracht kommen. Sie geben dem Benutzer
wichtige Fingerzeige über die Verknüp-
fung des vorliegenden Werkes mit ande-
ren Gebieten, namentlich in den Fällen,
wo die Fassung des Titels das nicht ohne
weiteres vermuten läßt. Selbstverständ-
lich können derartige Wiederholungen
den Inhalt eines Werkes nicht vollständig
erschöpfen. Für gewisse allgemeine Ab-
teilungen, wie Entscheidungen, Kommen-
tare, Wörterbücher, ist naturgemäß ein
derartiges Zerlegen und Verteilen des In-
halts nicht am Platze, weil vorausgesetzt
werden kann, daß sie gleichwohl auch
ohne besonderen Hinweis zu Rate gezo-
gen werden. Bei der Einreihung der Ko-
pien in das System sind diese Vermerke
auf den kopierten Exemplaren, ihrer Be-
rücksichtigung entsprechend, zu unter-
streichen.
Das gleiche gilt für den Schlagworts-
katalog, welcher, alphabetisch geordnet,
den in die Systematik einer Bk nicht Ein-
geweihten ihren Inhalt erschließt. Sind
die Schlagwörter nach genauer Prüfung
des Werkes festgestellt, wobei auch die
Formulierung des Titels zu berücksichti-
gen ist, so sind sie sämtlich auf der Orgi-
nalabschrift zu vermerken und ihrer Zahl
entsprechend viele Kopien herzustellen.
Gleich den Hinweisen im systematischen
Kataloge tragen sie wesentlich dazu bei,
durch möglichste Erschöpfung des Inhalts,
soweit dies überhaupt durch Kataloge
tunlich ist, das Werk in den rechten
wissenschaftlichen Zusammenhang zu
stellen. Die Einreihung der Kopien er-
folgt in gleicher Weise wie beim syste-
matischen Kataloge. In diesen vier Kata-
logen haben Zwischenzettel über die Ord-
nungsweise zu unterrichten. Diese „Leit-
karten‘ erhalten je nach der Art des be-
treffenden Kataloges bestimmte Vermerke
an ihrem Kopfe: beim alphabetischen
Standortskataloge die Buchstaben des
Alphabets; beim Standortskataloge die
Signatur; beim systematischen die Über-
schrift der betreffenden Abteilung mit
ihren Ordnungszeichen.
Das Einordnen der Titelkopien in die
Zettelsammlungen ist am einfachsten beim
Schlagworts- und Standortskataloge. Bei
ersterem entscheidet das gewählte Wort,
bei letzterem die Signatur über die Stelle.