Buchführung, kaufmännische.
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J5 Kassenbuch. 15
Oktober | 1908
| Einnahme, #|\9 Ausgabe. ASP IH.B.
H.B.! 1.|| An Bilanzkonto, Bestand .|130| — 3.!| Per Utensilienkonto f. 1 Kon-
14 | 2.| „ Warenkonto für d. Tages- tortisch. . . » . . 50 | —| 17
losung . . .». 2... 44 | 60 11.| „ Haushaltungsunkosten-
9110. „ A in Z, für eine Ab- konto, für Entnahme . |100 | — | 22
schlagszahlung .1190|— I 27.| „ Warenkonto, bezog für | 190 | — | 14
14 123. „ Warenkonto für Tages- 31.]| ,„ Volksbank, zahlte ein . |200|—| 10
losung . . 2. 2.» 3101| — » „ Handlungsunkosten,
Be zahlte an den Kommis %|—| 21
_ » | » Bilanzkonto für den Be-
u” IT. de 104 | 60
_ |074 | 60 \ 674 | 60
Ä November | 1908,
1. An Bilanzkonto für den Be- | |
| stand... 22.0. 104| 60 |
Die memoriale Form des Kassenbuchs
zeigt sich darin, daß die Vorfälle genau
beschrieben werden.
Wir gehen dann an die Ordnung; auch
sie erfolgt im Hauptbuche, das aber, wie
1
Soll.
Kapital-
1908 | 219
Nov.| 1. An Bilanzkonto . . . . „1151001 —
| De
5 15160|—
I
Per ist die übliche Einführung der Bu-
chung im Haben. Danach wird nicht nur
sachlich eine Zwillingsbuchung für jeden
Fall vorgenommen, die Buchungen ver-
weisen auch in der Form mit An und
Per aufeinander. Also das Kapitalkonto
hat ins Geschäft, dargestellt durch das Bi-
lanzkonto, gegeben, demnach hat es durch
dieses Konto gut. Natürlich kann auch
diese Buchung, wie die aller Bestände, mit
denen, wie wir schon beim Kassenbuch
sahen, jedes Konto eröffnet wird, zunächst
im Memorial vorgenommen werden, eben-
so wie hier alle abschließenden Posten
stehen können. Man läßt sie aus dem Me-
morial jedoch fort, weil die streng zu be-
folgende Regel, daß jedes Bestandkonto
bei Abschluß sofort wieder mit dem Be-
stande zu eröffnen ist, dafür sorgt, daß die
Eintragung im Hauptbuch geschieht.
Dächte man sich für den Geschäftsin-
haber selbst ein einziges Konto statt einer
Unzahl von Sachkonten und schriebe dem
dazu gewählten Kapitalkonto das Kapital
einfach als Bestand gut, so müßte man
ihm einen Wareneinkauf belasten, da da-
mit keine Mehrung des Kapitals erzielt
wird; da andererseits auch keine Minde-
rung eingetreten ist, so müßte zur Balan-
nun bekannt ist, nicht bloß die Konten der
Geschäftsfreunde zeigt, sondern auch die
(Sach-)Konten des Geschäftsinhabers. Das
erste Konto im Hauptbuche ist das
1
konto, Haben.
1908 | 413
Okt. ! 1.|| Per Bilanzkonto. . . . . 15060| —
31.| ,„ Gewinn- und Verlust-
nu Konto . . . 2... 100) —
15160) —
Nov. | 1. 5 Bilanzkonto. . . . 151601 —
cierung derselbe Betrag als Bestand gut-
geschrieben werden. Wenn Löhne ver-
ausgabt sind, wäre der Betrag nur anzu-
lasten, denn das Vermögen hat sich ge-
mindert. Aber wie gesagt, der Geschäfts-
inhaber legt für sich nicht nur ein einziges
Konto an; seine Sachkonten kann man als
Hilfskonten*dieses einen Kontos bezeich-
nen; das Warenkonto nimmt also die ge-
kauften Waren ins Soll, das Lohnkonto
oder das Gewinn- und Verlustkonto die
gezahlten Löhne auf die Sollseite usw.
Aber nur von den geschäftlichen laufenden
Buchungen wird das Kapitalkonto jahrs-
über durch die Sachkonten als seine Hilfs-
konten befreit; außerordentliche Buchun-
gen, die das Kapital an sich berühren,
werden auf dem Kapitalkonto vorgenom-
men; so werden Hereinnahmen von Ver-
mögen ihm gutgebracht, Herausnahmen
ihm belastet.
Der Geschäftsmann gibt also wie ein
Fremder sein Vermögen ins Geschäft,
dargestellt durch das Bilanzkonto. Einem
Fremden wäre der Betrag sicherlich ins
Haben zu bringen, und daß die Stellung
hier richtig ist, kann man zu allem Über-
fluß daraus abnehmen, daß der Geschäfts-
inhaber wirklicher Gläubiger, das Ge-