Full text: Rechtslexikon. 1. Band: A-K (1)

26 Achtungsverletzung — Adel. 
denn, daß er sich zur Aufrechterhaltung 
der Disziplin und zur Wahrung der Stan- 
desehre zu dem Niederen im Range in ein 
Vorgesetztenverhältnis setzt, vgl. DStO 7 
Abs. 2. Bezüglich des allgemeinen Vor- 
gesetztenverhältnisses sind ergangen 
AKO 30. Oktober 1865 (MWBI 421) 
88 13, 14, 16; 6. Februar 1873 (AVBI 
103); 17. November 1887 (AVBI 332); 
16. Juli 1899 (AVBI 268), insbesondere 
hinsichtlich der Landgendarmen AKO 
19. Juli 1873 (AVBI 214, 219); 27. Sep- 
tember 1899 (AVBI 443) und für die Ma- 
rine vgl. Mar.-Org.-Best. 8$ 3, 15; be- 
züglich des direkten Vorgesetztenver- 
hältnisses AKO 17. November 1887, AVBI 
332, u. Mar.-Org.-Best. 8 15. Den Vor- 
gesetzten gleich stehen im Hinblick auf 
die A. die militärischen Wachen, das sind 
alle zum Wacht- oder militärischen Sicher- 
heitsdienste befehligten . Personen des 
Soldatenstandes (mit Einschluß der Feld- 
gendarmen), die in Ausübung dieses 
Dienstes begriffen und als solche äußerlich 
erkennbar sind, MS 111. 
Wegen Ehrenstrafen vgl. MS 34 Abs. 1 
Z. 2, Abs. 2 Z. 1 (Dienstentlassung), MS 
40 Abs.1 Z.1, Abs.2 Z. 1 (Degradation), 
MS 37 Abs. 2 Z. 1, 38, 40 Abs. 1 Z. 2, 
Abs. 2 Z. 2 (Versetzung in die zweite 
Klasse des Soldatenstandes bzw. Degra- 
dation). 
Wichtige Entsch. d. RMG 1 72, 212,268; 2 27; & 60; 6 227; 
7 80, 93, 18°; 8 140; 9 161; 10 74, 108, 205, 244; 11 128, 203, 
Vorgesetztenverhältnis; $ 59; 8 27; 6 267; 8 25, Vorgesetzte 
der Personen des Beurlaubtenstandes; 1 185; 1607; 7 88; 
8 1658; 9 6, zum Tatbestand des Delikts; 5 180; 8 216, A. 
unter dem Gowehr; 2 37, 187; 3 62; 10 227, A., die sich als 
Drohung darstellt. — Die Kommentare des Militärstrafrechts 
von Koppmann-Weigeol 1903, Elenerv. Gronow- 
Sohl 1906, Herz-Ernst 1906, Hecker 1877, Endres 
1803, Schlaver 1904, Rotermund 19009, Solms 1892. 
Elsner v. Gronow. 
Äcker, Gehen, Fahren, Reiten über — 
seitens des Jagdberechtigten (s. d.), auf 
den die Strafvorschriften: S 368 Nr 9; 
SS 9, 10 pr Feld- u. Forstpolizeiges vom 
1. April 1880 keine Anwendung finden. 
Stelling. 
Ackerbau s. Agrarwesen. 
acquisitio hereditatis s. Erbschafts- 
erwerb (römR). 
Actio. Celsus definiert in D 44, 7, 51: 
nihil aliud est actio quam ius quod sibi de- 
beatur, iudicio persequendi; ebenso Inst 
4, 6pr. Mit dieser Definition ist jedoch 
noch nicht alles im Worte a. Liegende er- 
schöpft; vielmehr bedeutet a.: Rechtsge- 
schäft, Handlung, gerichtliche Handlung, 
gerichtliche Verfolgung, Klage, Zivilklage, 
Klage aus dem obligatorischen Zivil- 
rechte. 
  
Technische Ausdrücke, welche in dieser 
Beziehung vorkommen, sind: agere cum 
aliquo gegen jemand klagen; experiri ac- 
tione einen Anspruch gerichtlich ver- 
folgen. 
Die actio ist die uralte, dem Gewohn- 
heitsrechte entnommene Spruchformel; 
seit der Einführung geschriebener Gesetze 
werden die Aktionen auf die lex gestützt 
und heißen daher legis actiones (s. d.). 
Die Spruchformel muß genau an das Wort 
des Gesetzes sich anschließen, sonst ist 
der Anspruch nicht begründet; z. B. wenn 
statt arboribus succisis gesagt wird: viti- 
bus succisis. 
Windescheild Die actio des römischen Zivilrechtes 
vom Standpunkte des heutigen Rechtes, 56. P. 
actus ist eine der altitalischen Feldser- 
vituten (s. d.). 
actus legitimi, bedingungsfeindliche 
Rechtsgeschäfte, sind Geschäfte, welche 
die Setzung einer Bedingung nicht vertra- 
gen. Die Römer kennen fünf a: heredi- 
tatis aditio, Erbschaftsantritt; acceptilatio, 
Erlaßvertrag; datio tutoris, Bestellung 
eines tutor dativus; emancipatio, Entlas- 
sung aus der Hausuntertänigkeit; servi 
optio, Vermächtnis eines auszuwählenden 
Sklaven. 
ad hastam, Zentumviralgericht (s. d.). 
ad marginem Randbemerkung, Rand- 
verfügung. 
Adäquate Verursachung s. Ursache. 
Adäration s. Ablösung, Bauernbefrei- 
ung, Rentenbanken. 
addictio ist die durch Gerichtsurteil 
oder Dekret der Regierungsbehörde er- 
folgende Zusprechung einer Sache. 
: addictio in diem, Vorbehalt eines bes- 
seren Gebotes. Der Berechtigte kann zu- 
rücktreten, falls ihm bis zu einem be- 
stimmten Zeitpunkte ein besseres Ange- 
bot gemacht wird. 
‘ additio sapientum ist eine von Wu- 
lemar und Saxmund veranstaltete Samm- 
lung, welche zur lex Frisionum (s. d.) Zu- 
sätze bzl der West- und Ostfriesen macht. 
In Titel 11 der a findet sich noch eine 
heidnische Bestimmung. 
Additionalartikel (Völkerrecht) hei- 
Ben die einem Hauptvertrage beigefüg- 
ten, Nachträge und Erläuterungen enthal- 
tenden Artikel. 
Adel, adal (Geschlecht, Abstammung) 
ist ein seit der Völkerwanderung inner- 
halb der Freien sich absondernder Stand 
der Germanen. Der A zeichnet sich durch 
höheres Wergeld (s. d.), größere Acker-
	        
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