Buchführung, kaufmännische.
setzt durch das abschließende, inhaltlich
gleiche Bilanzkonto vom Tage zuvor.
Da jeder Geschäftsvorfall auf einem
Konto im Soll, auf einem anderen im
Haben gebucht sein muß, ist bei richtiger
Buchung die Summe der Sollposten auf
allen Konten gleich derjenigen der Haben-
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posten. Davon kann man sich monatlich
durch eine sog Probebilanz (Monats-,
Roh- oder Umsatzbilanz) überzeugen;
fürs ganze Jahr aufgestellt, kann sie mit
einer Saldo-, einer Vermögens- und einer
Erfolgsbilanz in folgender Form verbun-
den werden:
Umsatzbilanz Saldenbilanz Vermögensbilanz Erfolgsbilanz
Konto Soll Haben Soll || Haben Soll !i Haben Soll |i Haben
0.00 IA #4 _ 3 4 _ PA SI MB A BA a9
Kapital . . 15060 —| . |. 15060.—| . 1. 150601
Kasse 674,601 570 —| 104601 . '.| 104 60: | |
Waren . 16380 |— | 1228 ,30| 15151 70 15460 60°. |. . || 308 90
Wechsel. 326.01 . E 36 40) . ..| 326 40; | | |
Akzept . | ....800'. Ä 800. . 0.0800 — Ä
Utensilien . 120 — ...Tme0 .! ....1m5 -ı 5... 15 —'
A. in Z.. 520 30! 520 30 | | |
B. in Y.. 807150. 1456 30] . 1. | 648 801. |. || 64880 |
C. in X.. 149510) . .1 1495 90) . :.| 1495 90, | |
D.ınW. . 0 | 2253 70 0 „| 2253 70 . 1.2253 i70 \
Volksbank . 20-1... 0-1. 0. I Ä
Zinsen 3m 3 90 a u m |
Unkosten 0.— . . VD — 20 W— |
Haushalt 101 —, . . 100° — 1. > 100. — |
Gewinn u... j | 100° — 100 — | |
Verlust . —- -I- -1- -| - -1- - — 0-1 |
91888 !60 | 21888 60| 18762 5018762 50| 18862 50118862 50| 308 WM 308 90
Die sog amerikanische Buchhaltung
faßt Memorial, Kassenbuch und Haupt-
buch auf einem Blatt zusammen, wie
folgt:
Siehe Tabelle auf S. 300.
Die wichtigste Frage auf dem sach-
lichen Gebiete ist die nach der Bewertung
der Bestände bei der Inventur. Nach
H 39 ist in dem Eingangsverzeichnis der
Wert der einzelnen Vermögensgegen-
stände anzugeben; nach $ 40 sind sie und
die Schulden nach dem Werte anzusetzen,
der ihnen in dem Zeitpunkte beizulegen
ist, für den die Aufstellung stattfindet,
usw. Da nicht gesagt ist, welcher Wert
anzusetzen ist, so kann es nur der ge-
meine, der objektive Wert sein; dieser ist
aber ein anderer für die Gegenstände des
Betriebsvermögens, als Geld, Waren,
Ausstände (Schulden), und für die Gegen-
stände des Anlagevermögens. Das Be-
triebsvermögen behält auch losgelöst vom
Betriebe seinen Wert, wie es denn ja seine
Bestimmung ist, losgelöst zu werden;
danach haben wir hier den Markt-(Bör-
sen-)preis als gemeinen Wert anzusehen.
Das Anlagevermögen hingegen soll dau-
ernd dem Betriebe dienen; solange es
das tut, ist sein objektiver Wert im be-
sonderen ein geschäftssubjektiver. Die-
ser ist freilich an sich gar nicht zu be-
stimmen; man muß von seinem Anfangs-
werte (Anschaffungspreise) ausgehen und
den Jetztwert durch Abzug der bisherigen
Wertminderungen, insbesondere infolge
Abnutzung, feststellen; jedenfalls ist mit
einer Werterhöhung durch die Geschäfts-
lage usw nicht zu rechnen. Wird ein An-
lagegegenstand veräußert, so ist aus ihm
ein Veräußerungsgegenstand, Betriebsver-
mögen geworden; der Gewinn dabei ist
gewerblicher Ertrag. Auch für das Be-
triebsvermögen wird, entgegen dem Ge-
setz, die Ansetzung mit dem (niedrigeren)
Anschaffungspreise verfochten; diesen
schreibt hier aber H 261 nur für Aktien-
gesellschaften vor. Mit der Ansetzung des
gemeinen, des Marktwerts der Ware in
Inventar und Bilanz wird auch nicht etwa
der erst beabsichtigte Gewinn schon vor-
weg genommen und etwa versteuert. Be-
absichtigt ist Gewinn durch Verkauf im
einzelnen, durch Detaillierung; der ist
nicht schon zu rechnen. Der anzusetzende
Marktpreis ist vielmehr der im Großhan-
del zu zahlende, ob er höher oder nie-
driger ist als der Anschaffungspreis.
Schliebe und Odermann Die Lehre von der Buch-
haltung, Leipzig, J. M. Gebhardts Verlag; Reisch und
Kreibig Bilanz und Steuer, Wien, Manz; Die Bilanzen
der Aktiengesellschatten von Simon, Berlin, J. Gutten-
tag; von Rehm, München, J. Schweitzer; von Knappe,
Hannover u. Berlin, Carl Meyer: Maatz Die kaufmännische
inkommen, Berlin, Carl Hey-
aatz.
Bilanz und das steuerbare
manns Verlag.