Gneist — Göppert.
meine Staatsrechtswissenschaft); Die Ei-
genart des preußischen Staates, Berlin 73;
Zur Verwaltungsreform in Preußen, Leip-
zig 80; Die preußische Finanzreform, Ber-
lin 81.
Unter seinen übrigen literarischen Arbeiten
sind noch besonders hervorzuheben: Die for-
mellen Verträge des neuen römischen Obliga-
tionenrechts, Berlin 45; Über die Bildung der
Geschworenengerichte, Berlin 49; Syntagma
Institutionum ?, Leipzig 80; Adel und Ritter-
schaft in England, Berlin 52; Das englische
Parlament in tausendjährigen Wandlungen 2,
Berlin 86. Bogenz.
Goldast, Melchior, genannt von Hai-
minsfeld, * 6. Jan 1578 zu Espen
(Schweiz), F 11. Aug 1635 als Kanzler der
Universität Gießen. Unter seinen zahl-
reichen, aber oft nicht mit genügender
Gewissenhaftigkeit bearbeiteten Sammel-
werken betreffen das deutsche Staats-
recht: Imperatorum, regum et electorum
SRI statuta et rescripta, Frankfurt 1607;
Imperiales recessus ...., Hanau 1607;
Reichshandlungen und Reichssatzungen,
Hanau 1609; Collectio consuetudinum et
legum imperialium, Frankfurt 1607 (1713);
Politische Reichshändel, Frankfurt 1614;
Politica imperialia, Frankfurt 1614; auch:
Scriptores rerum Suevicarum, Frankfurt
1605 (Ulm 1727); Seriptores rerum Ale-
mannicarum, Frankfurt 1606, II (herausg
von H. C, Senkenberg 1730). Bogenr.
Goldene Bulle Karls IV., in Nürnberg
10. Jan 1356 und Metz 25. Dez 1356 (in
31 Kapiteln) publiziert, enthält nament- ; ,.. gewidmet, die ihn in scharfen Gegen-
lich Bestimmungen über die Königswahl;
vgl KiHandb 1 209, 223. P.
Goldschmidt, Levin, * 30. Mai 1829
zu Danzig, habilitierte sich 1855 in Hei-
delberg, wo er 1860 a. o., 1866 o. Pro-
fessor wurde. 1870 siedelte er als Rat
an das Bundes-(Reichs-)Oberlandesge-
richt nach Leipzig über und ging 1875 als
o. Professor nach Berlin, wo er als
Geheimer Justizrat am 16. Juli 1897}.
Er gehörte der Vorkommission für den
Entwurf des B an und entwarf das vom
Institut de droit international 1874/75 an-
genommene Reglement für internationale
Schiedsgerichte. In seinem unvollendeten
Hauptwerke: Handbuch des Handels-
rechts Bd I 1, 2, Erlangen 1864 — 68,
2. Auflage Bd I, Il. Lieferung 1, Stuttgart
1875—83, 3. Auflage Bd I Abteilung 1
Lieferung 1, Stuttgart 1891, und in seinem
nur teilweise ausgeführten Systeme des
Handelsrechts im Grundriß, Stuttgart
1892, förderte er vielfach durch meister-
Poscener Rechtslexikon I.
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hafte Verwertung umfassender rechtsge-
schichtlicher Forderungen für die Dogma-
tik die Entwickelung der Handelsrechts-
wissenschaft, der er auch durch viele Ein-
zeluntersuchungen (die zumeist in der
von ihm 1858 begründeten Zeitschrift für
das gesamte Handelsrecht erschienen)
mannigfache Anregungen gegeben hat.
Von seinen selbständig erschienenen Schriften
sind hervorzuheben: De societate en comman-
dite, 51; Untersuchungen zu I 122 & 1 D de
v. 0., Heidelberg 55; Gutachten über den Entwurf
eines deutschen Handelsgesetzbuchs nach den
Beschlüssen zweiter Lesung, Erlangen 60; Der
Lucca-Pistoja - Aktienstreit, Frankfurt 59 (Nach-
trag 61); Enzyklopädie der Rechtswissenschaft
im Orundriß, Heidelberg 62; Erwerbs- und Wirt-
schaftsgenossenschaften, Stuttgart 82; Die Haft-
pflicht der Genossen und das Umlageverfahren,
; Alte und neue Formen der Handelsgesell-
schaft, Q. Bogeng.
Gönner, Nikolaus Thaddäus von,
* 18. Dez 1764 zu Bamberg, wo er, seit
1790 Hof- und Regierungsrat, 1792 o. Pro-
fessor wurde. 1799 ging er in gleicher
Eigenschaft nach Ingolstadt und siedelte
mit dieser Universität, deren Prokanzler
er seit 1804 war, 1800 nach Landshut über.
Seit 1811 lebte er in München als Mitglied
; der Kommission für die Ausarbeitung des
bayerischen Gesetzbuches, wurde 1812
Direktor des Appellationsgerichts im Isar-
kreise und + hier als Staatsrat und Pro-
fessor an der Universität am 18. April
1827. Der größere Teil seiner schriftstel-
lerischen Tätigkeit war legislativen Arbei-
satz zu Feuerbach brachten (wie der ano-
nyme amtliche Kommentar zum bayeri-
schen Strafgesetzbuch von 1813 und der
nicht verwendete Entwurf zu einem neuen
Strafgesetzbuche von 1822). Für die Ent-
wickelung des Zivilprozesses von einiger
Bedeutung wurde er durch sein Handbuch
des gemeinen Prozesses?, Erlangen 1804
bis 1805 IV, das auf naturrechtlicher
Grundlage ruht.
Unter seinen übrigen Schriften sind hervor-
zuheben: Auserlesene Rechtsfälle, Landshut
1801—05, 4; Deutsches Staatsrecht, Landshut
1804; Archiv für die Gesetzgebung und Reform
des juristischen Studiums, Landshut 1808—14, 4;
Entwurf eines Gesetzbuches über das gericht-
liche Verfahren in bürgerlichen Rechtssachen,
Erlangen 15—17, 3; Jahrbücher der Gesetz-
ebung und Rechtspflege im Königreich Bayern
(mit Schmidtlein), Erlangen 15—17, 3; Kom-
mentar über das Hypothekengesetz für Bayern,
München 23—24, 3 (2, Aufl von E. Oraf, Mün-
chen 68, 3). Bogeng.
Göppert, Heinrich Robert, * 14. März
1838 zu Breslau, wo er sich 1862 habili-
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