Full text: Rechtslexikon. 1. Band: A-K (1)

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5. Die dispositio Fridericiana über die 
künftige Landesteilung unter den Söhnen 
Friedrichs V., Johann und Friedrich, vom 
19. Mai 1385. 
6. Das Testament Friedrichs I. vom 
Freitag nach S Bonifacii (d. i. der 17. Mai) 
1437. 
7. Der Teilungsvertrag der Söhne Frie- 
drichs I. vom 16. Sept 1447. 
8. Die dispositio Achillea: Teilung, Ord- 
nung, Satzung, Vertrag, Einigung de dato 
Cölln an der Spree, den 24. Febr 1473. 
9. Der Geraische Hausvertrag d. d. 
Onolzbach, den 11. Juni 1603. 
10. Das pactum gentilicium et successo- 
rium oder Erbvereinigung zwischen dem 
Chur- und Fürstlichen Hause Branden- 
burg an einem, dem Fürst- und gräflichen 
Hause Hohenzollern am anderen Teile, 
vom 20. und 30. Nov 1695. 
11. Das pactum gentilicium zwischen 
Brandenburg und Hohenzollern d. d. 
Weinheim, den 30. Jan 1707. 
12. Das Edikt Friedrich Wilhelms I. 
von der Inalienabilität der alten und neuen 
Domänengüter vom 13. Aug 1713. 
13. Die Erneuerung der pactorum do- 
mus des Kgl Chur- und Fürstlichen Ge- 
samthauses Preußen und Brandenburg 
vom 24. Juni, 11. und 12. Juli 1752. 
14. Edikt und Hausgesetz über die Ver- 
äußerlichkeit der Königlichen Domänen 
vom 17. Dez 1808. 
v.Schulze Die Hausgesetze der regierenden deu 
schen Fürstenhäuser 8 645. P. 
Hausgewerbetreibende und Heim- 
arbeiter. H(aus)g(ewerbetreibende) sind 
Personen, welche in eigener Betriebs- 
stätte im Auftrage und für Rechnung 
anderer Gewerbetreibender mit der Her- 
stellung und Bearbeitung gewerblicher Er- 
zeugnisse beschäftigt werden. Mit Ge- 
nehmigung der höheren Verwaltungsbe- 
hörde kann durch das Statut einer 
Zwangsinnung bestimmt werden, ob und 
inwieweit Hg Mitglieder der Innung wer- 
den sollen. Vor der Genehmigung ist den 
bezeichneten Personen Gelegenheit zu 
einer Äußerung zu geben, Gw 100f. Die 
Hg werden als selbständige Gewerbe- 
treibende angesehen, weil sie nicht einen 
Arbeitsvertrag, sondern einen Werkver- 
trag mit dem Großunternehmer abschlie- 
Ben. Wenn die Hg die Roh- und Hilfs- 
stoffe selbst beschaffen und Arbei- 
ter beschäftigen, verlieren sie dennoch 
nicht ihre gewerbliche Eigenschaft. So- 
  
Hausgesetze — Hausgewerbetreibende und Heimarbeiter. 
bald die Hg für „bestimmte‘‘ Unterneh- 
mer arbeiten, gelten für sie die Vorschrif- 
ten über die Lohnzahlung und die Lohn- 
bücher, Gw 114a—119b. Auf Grund des 
8 114a ist die Bekanntım des Bundesrats 
vom 9. Dez 1902, RGBI 295, betr die Ein- 
führung von Lohnbüchern für die Klei- 
der- und Wäschekonfektion ergangen. 
Die im Gw 119b bezeichneten Hg stehen 
den gewerblichen Arbeitern bezüglich 
der Bestimmungen über Verleitung zum 
Vertragsbruch gleich, Gw 125 Abs 3. Es 
ist der letztgenannte Paragraph eine Vor- 
schrift, die sich gegen den den Hg ver- 
leitenden Arbeitgeber zugunsten des ge- 
schädigten Arbeitgebers richtet. 
Übrigens sind durch Gw 154 Abs 3 die 
Bestimmungen über die Beschäftigung 
von Kindern, jugendlichen Arbeitern und 
weiblichen Personen sowie über die«Ge- 
werbeinspektion, 88 135—139b, auf haus- 
industrielle Werkstätten mit Motorbe- 
trieb ausgedehnt. Gleiches geschah durch 
Kaiserl Verordn vom 31. Mai 1897, RGBI 
459, auf die Werkstätten der Kleider- und 
Wäschekonfektion und durch Kaiserl Ver- 
ordn vom 21. Febr 1907, RGBi 65, auf 
Werkstätten der Tabakindustrie. — S. 
noch Ges betr die Abänderung der Gw 
vom 28. Dez 1908, RGBI 667. 
Die Hg können zur Versicherung ge- 
zwungen werden bei der Krankenver- 
sicherung durch Ortsstatut der Gemeinde, 
KVG 2 Ziff 4, bei der Unfallversicherung 
durch Statut der Berufsgenossenschaft, 
GUVG 5b, bei der Alters- und Invaliden- 
versicherung durch Beschluß des Bundes- 
rats, IVG 2. Über Versicherungszwang 
und Selbstversicherung s. die Artikel über 
die Kranken-, Unfall-, Invalidenversiche- 
rung; über Zuständigkeit der Gewerbe- 
gerichte für gewerbliche Rechtsstreitig- 
keiten der Hg s. hier unter „Gewerbe- 
gerichtsgesetz‘. 
Manche rechnen die Heimarbeiter, 
welche sich von gewerblichen Arbeitern 
nur dadurch unterscheiden, daß sie für 
einen Arbeitgeber in ihrer Wohnung oder 
Werkstätte tätig sind, zu den im Gw 119b 
genannten Personen. Die Heimarbeiter 
sollen daher nicht gewerbliche Arbeiter 
sein und dem Titel VII der Gw nur soweit 
unterstehen, als dies im Gw 119b aus- 
drücklich gesagt worden ist. Über die Un- 
richtigkeit dieser Ansicht s. v. Schulz 
und Schalhorn Das Gewerbegericht, 
Berlin 78 ff; über die Heimarbeit der Kin-
	        
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