Full text: Rechtslexikon. 1. Band: A-K (1)

1742 
richtsrat in Jena, wo er als Vizepräsi- 
dent des Oberappellationsgerichts, am 
4. Juli 1865 f. 
Außer der von ihm besorgten Ausgabe der 
Basilicorum libri LX, Leipzig 33—70, 6 (dazu 
Supplementum [1], hrsg von C. E. Zachariae 
v. Engenthal; Supplementum [2], hrsg von E. C. 
Ferrini, J. Mercat, 97) veröffentlichte er: Lehrbuch 
des partikulären Privatrechts der zu den Ober- 
appellationsgerichten zu Jena und Zerbst ver- 
einigten Länder, Jena 48—53, 3; Lehrbuch des 
sächsischen bürgerlichen Prozesses, Jena 52—61, 
3; Juristische Abhandlungen und Rechtsfälle 
(hrsg mit Ortloff, Schüler, Guyot), Jena 47—57, 2. 
. Bogeng. 
Heimbach, Gustav Ernst, * 15. Nov 
1810 zu Leipzig, wo er 1840 a. o. Pro- 
fessor wurde und am 24. Jan 1851 f. 
Er besorgte eine sehr sorgfältige Ausgabe des 
Authenticum : Authenticum. Novellarum Justiniani 
versio vulgata, Leipzig 46—51, %, und gab Har- 
menopuli manuale legum, Leipzig 51, heraus. Er 
veröffentlichte ferner : ’Arexdora, Leipzig 33 —43, 
3; Die Lehre von der Frucht, Leipzig 43; Die 
Lehre vom Creditum, Leipzig 44. Bogeng. 
Heimliches Gericht s. Feme. 
Heimlichkeit s. Maximen. 
Heineccius, Johann Gottlieb, * 11. Sept 
1681 zu Eisenberg, wurde in Halle 1713 
Professor der Philosophie, 1720 a. o., 
1721 0. Professor der Rechte. Als solcher 
ging er 1724 nach Franeker, 1725 nach 
Frankfurt a. O. und 1733 wieder nach 
Halle zurück, wo er am 31. Aug 1741 . 
Seiner umfassenden literarischen Tätig- 
keit, insbesondere seinen klassischen ju- 
ristischen Lehrbüchern verdankte er seine 
autoritative Stellung. 
Unter diesen genossen fast durch ein ganzes 
gahrhundert europäischen Ruf: Antiquitatum 
omanarum jurisprudentiam illustrantium syn- 
tagma, Halle 1719 (6. Aufl aus dem Nachlaß, 
Basel 1742, 19. Aufl von Haubold, Leipzig 22 
20. Aufl von Mühlenbruch, Frankfurt 1), un 
Historia Juris civilis Romani et Germanici, 
Halle 1733 (2. Aufl Leyden 1740, herausg von 
Ritter, Leyden 1748, von Silberrad, StraBbur 
1751 und 3), in denen er die äußere un 
innere Geschichte des römischen Rechtes als 
der einflußreichste Rechtshistoriker des 
18. Jahrhunderts darstellte. Als einen hervor- 
ragenden Vertreter der historischen Richtung 
in der damaligen Wissenschaft des deutschen 
Privatrechtes zeigen ihn die Elementa juris 
Germanici tum veteris tum hodierni, Halle 
1735—36, II & Ausgabe 1736—43, II). Die 
durch seinen Sohn heraus egebenen Elementa 
juris cambialis, Frankfurt 1748 (die erste, Am- 
sterdam 1743, von Uhl besorgte Ausgabe ist 
mangelhaft, 8. Aufl herausg von Gmelin, Frank- 
furt u. Leipzig 1779), wurden 1775 zur subsi- 
diären Rechtsquelle im Königreich Polen er- 
hoben, die Elementa juris civilis secundum or- 
dinem institutionum, Amsterdam 1725 (4. Aufl 
1738, herausg von Biener, Leipzig 1815), die 
Elementa juris civilis secundum ordinem pan- 
  
Heimbach — Helgoland. 
dectarum, Amsterdam 1727 (3. Aufl Amsterdam 
1740 u. 6.), und die Elementa juris naturae 
et gentium, Halle 1737 (5. Aufl 1708) im juristi- 
schen Unterrichte allgemein gebraucht. Unter 
den zahlreichen Gesamtausgaben seiner Opera 
erschien die vollständigste Genevae 1765 bis 
68 (oder 71), IX, und Supplementum 1771 
vorher 1744—48, VIII), von seinem Sohne 
Johann Christian Oottlieb Heinsius (1781—91) 
esorgt, der auch des Vaters Bearbeitung von 
Brissonii Dictionarium juridicum, Halle 1745, 
II, zu Ende führte. Von Einzeluntersuchungen 
sind noch besonders hervorzuheben: Commen- 
tarius ad legem Juliam et Papiam Poppaeam, 
Amsterdam 1731 (u. ö.), De vitiis negotiationis 
collybisticae vel cambialis, Frauecker 1726, auch 
die in England vielzitierte Dissertatio de navi- 
bus ob vecturam vetitarum mercium commis- 
sis, Halle 1721. Bogeng. 
Heiratsvermittler s. Mäklervertrag. 
Heise, Georg Arnold, * 2. Aug 1778 
zu Hamburg, wurde 1804 a. o. Professor 
in Göttingen und Ende desselben Jahres 
o. Professor in Heidelberg, siedelte je- 
doch 1814 wieder nach Göttingen über, 
von wo er 1818 als vortragender Rat im 
Justizdepartement nach Hannover, 1820 
als Präsident des Oberappellationsgerich- 
tes nach Lübeck ging, wo er am 6. Febr 
1851 f. Er wirkte für die Förderung einer 
selbständigen wissenschaftlichen Behand- 
lung des deutschen positiven Handels- 
rechtes vielfach anregend, insbesondere 
durch die Praxis der Hansestädte, zu 
deren hervorragendsten Vertretern er ge- 
hörte; seine schon 1814—17 gehaltenen 
Vorlesungen wurden nach seinem Tode 
1858 herausgegeben. Grundriß eines Sy- 
stems des gemeinen Zivilrechts 2, Heidel- 
berg 1830; Juristische Abhandlungen mit 
Entscheidungen des Oberappellationsge- 
richtes zu Lübeck (herausgegeben mit 
Cropp), Hamburg 1827—30, II; Handels- 
recht, Frankfurt a./M. 1858. Bogeng. 
Helgoland. Das Jagdrecht beruht jetzt 
auf der Polizeiverordn vom 21. Dez 1892, 
Kreisbl für Süderditmarschen 92 Nr 52, 
und der darin aufrechterhaltenen Ordi- 
nance Nr 1 vom Jahre 1888. Ferner gilt 
dort das Wildschonges vom 14. Juli 1904. 
In Helgoland werden vom Landrat Jagd- 
scheine von 3 bis 25 M nach Verschieden- 
heit der Jagdarten ausgegeben. Noch 
nicht 18 Jahre alte Personen erhalten 
keine Jagdscheine. Die zit Polizeiver- 
ordn, s. Ebner Prjagdr 446, be- 
schränkt die Ausübung der Jagd im In- 
teresse des Seebades und gestattet den 
Badegästen nach Lösung eines Jagd- 
scheines die Jagd an den Ufern der Dü- 
nen außerhalb der täglichen Badezeit. Die
	        
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