Full text: Rechtslexikon. 1. Band: A-K (1)

Jagdrecht. 
bejagt werden. Juristische Personen 
(s. d.), z. B. Fiskus [preuß Forst-, Domä- 
nenfiskus, Vertreter: Königl Regierung; 
Reichs- (nicht preuß) Militärfiskus, Ver- 
treter: der Kriegsminister oder die dazu 
bestellte nachgeordnete Behörde (Inten- 
dantur) des betr Armeekorps, also nicht: 
die Garnisonverwaltung oder das Regi- 
ment betr Exerzierplätze von 75 ha Fläche 
und mehr, RGZ 35 13, 53 242 vom 5. Febr 
1906, JW 35 163 Nr 7, OVerwG vom 
9. März 1906, PrVerw BI 28 240, noch 
weniger: der Reichskanzler, Gruchot 47 
556—587); ferner: politische Gemeinden 
(Städte) ; Kreise; Provinzen; Aktiengesell- 
schaften (s. d.), H 178, 210 ff, 231 ff; Kom- 
manditgesellschaften auf Aktien (s. d.), 
H 320; eingetragene Genossenschaften 
(s. d.); Erwerbs- und Wirtschaftsgenos- 
senschaften, 88 9, 17, 24—26 ReichsGes 
vom 1. Mai 1889/20. Mai 1898, GesS 810, 
RG 29. Sept 1900, JW 29 749 Nr 11, und 
Gesellschaften mit beschränkter Haftung, 
88 13, 35 ff Reichsges vom 20. April 1892, 
20. Mai 1898, RGBI 846, KG Berlin Recht- 
spr des OLG 4 256, 9 371, Beschluß vom 
27. Juni 1905 und vom 20. April 1905 ebd 
11 393, Johow 23 107, 29 A. 96] dürfen 
das Jagdrecht auf Eigenjagdbezirken, so- 
fern sie solche nicht jagdrechtlich verpach- 
ten (Verbot der Verpachtung der Jagd 
durch den Vertreter an sich selbst, B 181), 
nur durch höchstens 3 angestellte, groß- 
jährige und jagdscheinfähige Jäger (s. d.) 
— Männer! — ausüben oder sie müssen 
die Jagd ruhen lassen, prJagdO 6 Abs 2, 
27. Gleiches gilt für gemeinschaftliche 
Jagdbezirke mit Genehmigung des Kreis- 
ausschusses (s. d.), in Stadtkreisen des Be- 
zirksausschusses (s. d.), ebd 20, 27. 
c. In der Provinz Hannover müssen 
sich nach $ 2 hannovJagdO vom 11. März 
1859 mehrere Miteigentümer eines Einzel- 
jagdbezirks über einen von ihnen einigen, 
welcher die Jagd ausüben soll, falls sie 
die Jagd nicht gemeinsam entweder ver- 
pachten oder sonst einem Dritten zur Aus- 
übung überlassen oder durch eigene Jäger 
nutzen. Juristische Personen können die 
Jagd auf ihren hannov Jagdbezirken nur 
durch ihre gesetzlichen Vertretungsorgane 
ausüben, jedoch mit der Beschränkung ih- 
rer Mitglieder wie beim Miteigentum. Die 
sog ungeteilten Gemeinheiten (s. d.) — 
Realgemeinden (s. d.), zu denen nament- 
lich Mark-, Wald- und Forstgenossen- 
schaften gehören, sind nicht Eigen-, son- 
  
187 
dern Feldmarksjagdbezirke, $ 2 hannov 
JagdO vom 11. März 1859. — Für Hohen- 
zollern s. $ 3 JagdO vom 10. März 1902. 
d. Bezüglich der Jagdausübung der 
Halbgebrauchs-, Märkerschafts-, Interes- 
senten- und dgl Waldungen in Kurhessen: 
prJagdO 6. — 
e. Einer bestimmten Klasse von Per- 
sonen kann bzw muß im jagdpolizei- 
lichen Interesse der Jagdschein (s. d.), 
ohne dessen Lösung und Mitsichführung 
die Jagdausübung in der ganzen Monar- 
chie verboten und strafbar ist, versagt 
oder wieder entzogen werden, prJagd- 
O 34—37, 88 6ff JagdscheinGes vom 
31. Juli 1895 (für Hannover), $$ 11, 14 
JagdO für Hohenzollern vom 10. März 
1902, GesS 33. — Über die Jagdausübung 
durch Ausländer (s. d.), Schullehrer (s. d.), 
Geistliche (s. d.) s. Jagdschein. — Die 
vom Jagdberechtigten (Eigen-, Einzel- 
jagdbesitzer, Jagdpächter) zur Jagdaus- 
übung oder zur Ausübung des Jagd- 
schutzes angestellten Jäger (s. d.) unter- 
liegen gewissen gesetzlichen Beschrän- 
kungen, prJagdO 27, hannovJagdO 5, 9, 
14, JagdO für Hohenzollern 11, 14. Dage- 
gen bestehen in Ansehung des Geschlechis 
(Frauen) und des Alters keine gesetz- 
lichen Beschränkungen, es sei denn be- 
züglich der letzteren in Ansehung der Er- 
teilung des Jagdscheins (s. oben I Nr 1). 
Eine besondere Vorschrift enthält hannov 
JagdO 16, wonach eine bestimmte Klasse 
von Personen zur Ausübung der Jagd 
gänzlich unzulässig sind, d. h. als Jagd- 
pächter (s. d.) sowie bei Öffentlichen Ver- 
steigerungen als Bieter nicht zugelassen 
werden dürfen, 8 6 Abs 2. Der Zuschlag 
der Jagdpacht (s. d.) an solche Personen 
und der Jagdpachtvertrag mit solchen Per- 
sonen ist daher nichtig, B 134, 309. 
6. Beschränkungen in Ansehung der 
Zeit. Das Verbot der Jagdausübung auf 
Schonwild (s. d.) während der gesetzlichen 
Schonzeiten (s. d.) gemäß prJagdO 39 ff, 
$8 2ff Wildschonges vom 14. Juli 1904 
(für Hannover und Helgoland), JagdO für 
Hohenzollern 15 ff; das Verbot des Sam- 
melns von Kiebitz- und Möveneiern über 
den 30. April hinaus, prJagdO 42, 8 5 
Wildschonges vom 14. Juli 1904 (für 
Hannover); Verbot und Bestrafung des 
unbefugten Ausnehmens von Eiern und 
Jungen von jagdbarem Federwild, S 368 
Nr 11, prJagdO 42 Abs 4 und 5, prWild- 
schonges (für Hannover) 5 Abs 4,5, Verbot 
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