Prinz Alexander vor Würzburg. 333
mißlich gestaltete sich die Lage der Bayern, und sie hatten deshalb ihre Ver-
bündeten gebeten, den Ubergang über den Main so lange zu verschieben, bis
auch sie die nötigen Vorbereitungen getroffen hätten, um ohne erhebliche
Gefahr abziehen zu können. Prinz Alexander ließ zu solchem Zwecke durch
seine Truppen den Nikolausberg besetzen und hier Verschanzungen aufwerfen.
Würzburg, die freundliche Bischofsstadt am Main, breitet sich gerade
dem Nikolausberg gegenüber aus; zwei Brücken verbinden die beiden Ufer,
an deren Abhängen die berühmten Stein= und Leistenweine reifen. Nahe
dem erwähnten Berge liegt die Citadelle „Marienburg“", ein damals mit
gewaltigen Geschützen ausgerüsteter, älterer, burgartiger Bau, jedoch zu
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längerer Verteidigung den neuen Waffen gegenüber nicht mehr geeignet. Hier
oben hatte Prinz Alexander mit seinen Truppen Stellung genommen, um
die ihm gegenüberstehenden Preußen zu verhindern, mit aller Macht über die
eingezwängten Bayern herzufallen. Aber die letzteren zögerten und versäumten
schließlich die rechte Stunde. Daher beschloß Prinz Alexander, die vor-
handenen Brücken sowie eine Furt unterhalb der Stadt selbst zu benutzen,
um sein ganzes Armeekorps auf das rechte Mainufer zu schaffen. Die
Badenser verblieben als Nachhut so lange auf dem Nikolausberg, bis die
Württemberger, Osterreicher und Hessen das andre Ufer erreicht hatten. Noch
ehe die Mittagsstunde schlug, hatte der Übergang stattgefunden, und die
Stellung auf dem linken Mainufer war damit aufgegeben.