übergabe von Rastatt. 73
Der streitsüchtige Agitator Gustav Struve schleuderte gegen seinen Genossen
Brentano die heftigsten Beschuldigungen und warf ihn zusammen mit den
erbärmlichsten Verrätern des Vaterlandes. Als der Angegriffene merkte, daß
seine Rolle ansgespielt sei, entfloh auch er mit einigen Freunden nach der
Schweiz, und seine bisherigen Gegner wußten ebenfalls nichts Besseres zu thun,
nachdem sic eingesehen, daß sie nicht in der Lage seien, eine Wendung der
Dinge noch zustande zu bringen.
Das Hirschfeldsche Korps hatte inzwischen Offenburg, sodann Kehl und
Freiburg besetzt und war am 11. Juli in Lörrach eingerückt, von wo aus es
Transport gesangener Aufständischen.
seine Vorposten bis an die Schweizer Grenze vorschob. Gleichzeitig säuberte
der unermüdliche General von Peucker den Schwarzwald und den Seekreis von
versprengten Banden der Aufständischen, und Hessen und Mecklenburger zogen
am 11. in Konstanz ein.
Schweres Leid mußten zu dieser Zeit die Bewohner des Oberlandes über
sich ergehen lassen. Mehrere Tage von den durchziehenden Flüchtlingen des
Volksheeres belästigt, das in seiner Auflösung und Zerrissenheit das jammer-
vollste Bild des Verfalls darbot, dann wieder in Anspruch genommen von den
verfolgenden Truppen der siegreichen Operationsarmee, hierauf gebrandschatzt