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Preußische Gesetzsammlung
Jahrgang 1915 Nr. 33.
Inhalt: 2 etz9, betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Fürsorgeerziehung Minderjähriger vom
2. Juli 1900, S. 113. — Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten
Enieignungsverfahrens bei dem Bau von zwei Doppelfreileitungen zur Juleitung elektrischen Stark-
stroms von dem Kraftwerke bei Golpa zu der Kalkstickstoffabrik bei Piesteritz a. d. Elbe, S. 114. —
Erlaß des Staatsministeriums, betreffend Anwendung des vereinfachten Enteignungsverfahrens bei
dem Unternehmen zur Verlängerung der Döberitzer Heerstraße bei Staaken über Bahnhof Dallgow
bis zur Provinzialchaussee bei Dyrotz, S. 114. — Bekanntmachung, betreffend die Genehmigung
der Verordnung vom 27. März 1915 über Anderung ## der Enteignungs-Notverordnung vom 11. Sep-
tember 1914 durch die beiden Häuser des Landtags, S. 115. — Bekanntmachung, betreffend die
Genehmigung der Notverordnung vom 266. März 1915 wegen Verlängerung der Verordnung vom
7. November 1914 über die Bildung von Genossenschaften zur Bodenverbesserung von Moor., Heide-
und ähnlichen Ländereien, durch die beiden Häuser des Landtags, S. 115. — Bekanntmachung
der nach dem Gesetze vom 10. April 1872 durch die Regierungsamtsblätter veröffentlichten landes-
herrlichen Erlasse. Urkunden usw., S. 1186.
(Nr. 11440). Gesetz, betreffend die Abänderung des Gesetzes über dit Jürsorgeerziehung
Minderjähriger vom 2. Juli 1900. Vom 7. Juli 1915
Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen #,
verordnen, mit Zustimmung der beiden Häuser des Landtags der Monarchie,
was folgt: »
Einziger Artikel.
Der &1 Ziffer 1 des Gesetzes über die Fürsorgeerziehung Minderjähriger
vom 2. Juli 1900 (Gesetzsamml. Nr. 29 S. 264) erhält nachfolgende Fassung:
Ein Minderjähriger, welcher das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet hat,
kann der Fürsorgeerziehung überwiesen werden:
1. wenn die Voraussetzungen des 9 1666 oder des § 1838 des Bürger-
lichen Gesetzbuchs vorliegen und zur Verhütung der Verwahrlosung
des Minderjährigen die anderweitige Unterbringung erforderlich ist, eine
nach dem Ermessen des Vormundschaftsgerichts geeignete Unterbringung
aber ohne Inanspruchnahme öffentlicher Mittel nicht erfolgen kann.
Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem
Königlichen Insiegel.
Gegeben Großes Hauptquartier, den 7. Juli 1915.
(L. S.) Wilhelm.
v. Bethmann Hollweg. Delbrück. v. Tirpitz. Beseler. v. Breitenbach.
Sydow. v. Trott zu Solz. Frhr. v. Schorlemer. Lentze.
v. Loebell. v. Jagow. Helfferich.
Sesetzsammlung 1915. (Mr. 11440 —I1444.) 36
Ausgegeben zu Berlin den 20. Juli 1915.