Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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Bei der Untersuchung wird sie äußerlich die stark aus- 
gedehnte Blase finden, dagegen den Muttergrund dort nicht 
wahrnehmen, wo derselbe stehen sollte. 
Bei der inneren Untersuchung stößt der Finger hinten 
über dem Scheidengewölbe sogleich auf den runden Gebär- 
mutterkörper, der Scheidenteil dagegen steht vorne, schwer 
erreichbar hinter der Schamfuge. 
Die erste Hülfeleistung, welche die Hebamme zu machen 
hat, ist die Abnahme des Urins und sodann die Anwendung 
eines Klystiers. Sobald die Ausleerungen erfolgt sind, hat 
sie die Kranke in vornübergeneigte Seitenlage zu bringen. 
Alles Weitere überläßt sie dem Arzt. 
S. 226. 
Eine Vorwärtsbeugung der schwangeren Gebär- 
mutter ist nur in den letzten Monaten der Schwangerschaft 
möglich. 
In der ersten Hälfte kann die schwangere Gebärmutter 
sich deshalb nicht weit nach vorn neigen, weil sie da von 
der Schamfuge und den an diese befestigten Bauchdecken ge- 
stützt wird. Erst wenn der Muttergrund bis in die Nabel- 
höhe gekommen ist, kann er weiter vortreten. 
Klein gewachsene Frauen, die schon mehrere Schwanger- 
schaften durchgemacht haben, solche, die mit engem Becken 
behaftet sind, ferner solche, die während der Schwangerschaft 
stark vornübergeneigt arbeiten oder die gewöhnt sind, die 
Röcke fest um die Taille zuzubinden, sind besonders der 
Vorwärtsbeugung der schwangeren Gebärmutter, dem soge- 
nannten Hängebauch unterworfen. 
Man sieht denselben bisweilen sehr hochgradig, selbst 
so stark, daß bei aufrechter Stellung der Leib bis auf die
	        
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