Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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der Schwangerschaft auftreten, rühren her von Ablösung des 
Mutterkuchens und in diesen Fällen handelt es sich fast 
immer um vorliegenden Mutterkuchen. 
Der Mutterkuchen soll sich regelmäßiger Weise oben 
in der Gebärmutter ansetzen, und so ist es auch stets, wenn 
das befruchtete Ei bei seinem Eintreffen in der Gebärmutter 
eine enge Gebärmutterhöhle vorfindet. 
Ist dagegen die Gebärmutterhöhle sehr weit, wie das 
bei Mehrgebärenden und nach Fehlgeburten vorkommt, so 
siedelt sich das Ei in den unteren Teilen der Gebärmutter 
an und an dieser Stelle bildet sich dann auch später der 
Mutterkuchen. 
Man unterscheidet ein vollkommenes und ein un- 
vollkommenes Vorliegen des Mutterkuchens. Ersteres ist 
dann der Fall, wenn der Mutterkuchen den ganz eröffneten 
Muttermund vollständig deckt. 
8. 242. 
Die ersten Monate der Schwangerschaft verlaufen bei 
tief sitzendem Mutterkuchen meist ohne Störung. Sobald 
aber der untere Teil der Gebärmutterhöhle sich zu dehnen 
anfängt, meist im achten Monat, löst sich ein Teil des 
Mutterkuchens ab, und es entsteht dann Blutung. 
Diese Blutung kommt aus den zerrissenen mütterlichen 
Adern und erreicht bisweilen schon bei ihrem ersten Auftreten 
große Heftigkeit. 
Durch Bildung von Blutgerinnseln pflegen sich die ge- 
öffneten Adern nach der ersten Blutung wieder zu verschließen; 
es vergeht nun eine Zeit von mehreren Wochen, bis eine 
weitere Ablösung des Mutterkuchens und damit eine stärkere 
Blutung erfolgt.
	        
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