Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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Das Zimmer ist nur mäßig warm zu halten, die 
Schwangere ist nur leicht zu bedecken, hat säuerliches Getränk 
zu genießen und ist vor jeder Aufregung durch Gespräche 
und lebhafte Unterhaltung zu bewahren. 
Befolgt die Kranke streng diese Weisungen, so wird 
das oft schon hinreichen, um der Blutung Einhalt zu thun. 
Bei stärkeren Blutungen aber wird die Hebamme sich 
auf den Erfolg dieser Anordnungen nicht verlassen dürfen. 
Hier muß vielmehr die Scheide ausgestopft werden und wenn 
die Hebamme das ordentlich macht, kann sie für die nächste 
Zeit vor Blutabgängen sicher sein. 
Vor der Ausstopfung spült sie zunächst die Scheide mit 
1 bis 2 procentigem Karbolwasser aus und tupft sie mit 
Watte trocken, soweit sie dem Gesicht zugängig gemacht 
werden kann. 
Sodann führt sie einen reinen mit einem Faden um- 
schnürten Wattebausch an den Muttermund und stopft nun 
mit weiteren Wattebäuschen das Scheidengewölbe dergestalt 
aus, daß dasselbe damit prall ausgefüllt ist. Haben die 
Stopfmittel keinen hinreichenden Halt und steht die Blutung 
nicht, so ist die Scheide bis zum Eingang hinunter ebenfalls 
mit Watte prall auszufüllen. Ist dies sorgfältig geschehen, 
so kann kein Blut mehr heraus und das spärliche Blut, 
welches dann noch oben aus den Adern heraussickert, wird 
dort gerinnen und die blutenden Adern verschließen. 
Die Hebamme kann dann ruhig die Ankunft des Arztes 
und dessen weitere Bestimmungen abwarten. 
S. 246. 
Auf den Eintritt von Wehen achte die Hebamme mit 
besonderer Aufmerksamkeit. Bei vorliegendem Mutterkuchen
	        
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