Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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Das befruchtete Ei kann sich dabei an 2 verschiedenen 
Stellen ansiedeln, in dem Eileiter, Eileiterschwangerschaft, 
oder in der Bauchhöhle, Bauchhöhlenschwangerschaft. 
Bei der Eileiterschwangerschaft hat das befruchtete 
Ei auf seinem Wege nach der Gebärmutter ein Hindernis 
gefunden und ist in dem Eileiter stecken geblieben. Dort 
entwickelt es dann seine Wasser= und Zottenhaut und dehnt 
die Wände des Eileiters von einander. Die Gebärmutter 
wird nach der Seite und vorn geschoben. In derselben 
entwickelt sich in der Regel eine Siebhaut. 
Frauen, welche mit diesem Fehler behaftet sind, klagen 
über Druck und Spannung in der Beckenseite, in welcher 
sich das wachsende Ei befindet. Aus der Gebärmutter er- 
folgt bisweilen leichter Blutabgang mit Ausstoßung von 
Stücken der Siebhaut. Daneben haben die Kranken die 
gewöhnlichen Schwangerschaftserscheinungen. 
Bei der Untersuchung findet die Hebamme die Gebär- 
mutter seitlich hinter die Schamfuge gedrängt und neben 
der Gebärmutter eine runde auf Druck empfindliche Geschwulst. 
In der Regel platzt der Eileiter in den ersten Monaten 
der Schwangerschaft und es entsteht dabei eine höchst ge- 
fährliche innere Blutung. Die Kranke bietet dann alle 
Zeichen von plötzlichem Verfall der Kräfte und ist ohne rasche 
ärztliche Hülfe meist bald verloren. 
Bis zur Ankunft des Arztes suche die Hebamme die 
innere Blutung durch Anordnung strengster Ruhe und Auf- 
legen von Eis auf den Unterleib in Schranken zu halten. 
F. 249. 
Bei der Bauchhöhlenschwangerschaft ist das Ei nicht 
von den Fransen des Eileiters ausgenommen worden, sondern
	        
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