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nach der Befruchtung von dem Eierstock in die Bauchhöhle
gefallen.
Hier entwickelt es sich anfänglich zwischen Gebärmutter
und Mastdarm, verdrängt die Gebärmutter nach vorn und
hebt sich dann bei weiterem Wachstum in das große Becken
hinauf, indem es die Gedärme in die Höhe schiebt. In der
Gebärmutter bildet sich auch in diesem Falle öfters eine
Siebhaut, welche bisweilen unter Blutabgang und Wehen-
schmerzen ausgestoßen wird.
Die in der Bauchhöhle gelagerte Frucht kann sich bis
zur vollständigen Reife, selbst darüber hinaus entwickeln.
In den meisten Fällen freilich stirbt sie vorher ab.
Der weitere Ausgang ist dann verschieden. Am gün-
stigsten ist es, wenn die Frucht schrumpft, das Fruchtwasser
eintrockhnet und sich ein sogenanntes Steinkind entwickelt,
welches lange Zeit ohne gefährliche Beschwerden getragen
werden kann. In andern Fällen entzündet sich der Eisack,
die Frucht vereitert und durch Bauchwand, Darm oder Blase
werden unter langwieriger Eiterung Knochenteile der Frucht
ausgestoßen.
Die Schwangerschaft in der Bauchhöhle ist oft schwer
zu erkennen. Daß ein Arzt gerufen werden muß, sobald
die Hebamme eine unregelmäßige Entwickelung der Gebär-
mutter und ihrer Nachbarteile vermutet, ist selbstverständlich.
10. Von der Ohnmacht, Scheintod und Tod der
Schwangeren.
F. 250.
Ohnmacht nennt man den Zustand, bei welchem das
Bewußtsein erloschen ist, die Glieder schlaff herunterhängen,