Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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den absteigenden Sitzbeinast, und einen vorderen schmäleren, 
den aufsteigenden Sitzbeinast. An der Kante des absteigenden 
Astes ist hinten eine Knochenspitze, der Sitzbeinstachel. Das 
untere dickere Ende des Sitzbeins, an welchem die beiden 
Aeste in einander übergehn, nennt man den Sitzbeinknorren. 
Das Schambein hat ebenfalls 2 Aeste, einen queren 
und einen absteigenden Schambeinast. Der letztere verbindet 
sich mit dem aufsteigenden Ast des Sitzbeins. Auf dem 
oberen Rande des queren Schambeinastes, findet sich eine 
scharfe Knochenkante, der Schambeinkamm. Wo die Schambeine 
in der Mitte zusammenstoßen, ist die Schamfuge. Am 
unteren Rand der Schamfuge liegt der Schambogen. 
8. 19. 
Das Becken hat 3 Gelenkfugen. Das Kreuzbein 
trägt auf seinen beiden seitlichen Kanten eine rauhe Knochen- 
fläche, welche man ohrförmige Gelenkfläche nennt. Durch 
diese verbindet es sich mit dem Darmbein. Diese Ver- 
bindungen nennt man die Kreuzdarmbeinfugen. Es sind 
das sehr feste Gelenkverbindungen. Die rauhen Knochen- 
flächen passen an jeder Seite genau in einander, außerdem 
sind die Knochen durch Knorpel mit einander zusammengefügt 
und an der hinteren Fläche der Kreuzdarmbeinfugen durch 
starke sehnige Bänder mit einander zusammengehalten. Zwei 
weitere starke Bänder befestigen das untere Ende des Kreuz- 
beins rechts und links an den Sitzbeinstachel und an den 
Sitzbeinknorren, das Stachelkreuzband und Knorrenkreuzband. 
Diese feste Einfügung des Kreuzbeins ist erforderlich, weil 
das Kreuzbein die ganze Last des Rumpfes zu tragen hat. 
Auch in der Schamfuge sind, obwohl sie viel kleiner 
ist, doch die Knochen fest mit einander zusammengefügt. Sowohl
	        
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