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der übergroße Kopf nicht gut in das Becken zu stellen ver-
mag. In allen Fällen, in welchen die Gebärmutter durch
den Wasserkopf des Kindes stärker ausgedehnt wurde, liegt
große Gefahr vor, daß dieselbe zerreißt.
In andern Fällen ist der wasserköpfige Schädel schon
in früher Zeit der Schwangerschaft geplatzt und es wird
dann eine Frucht mit fehlendem Schädeldach, eine häufige
Mißbildung, ein sogenannter Froschkopf geboren. Bisweilen
finden sich auch sackförmige Anhängsel am Schädel, Hirn-
brüche, in welchen ein Teil des Gehirns durch eine Oeff-
nung im Schädelgewölbe ausgetreten ist.
Sackförmige Anhängsel finden sich ferner am Kreuz-
bein und an der Austrittstelle der Nabelschnur. Früchte,
welche damit behaftet sind, sterben meist bald nach der Geburt.
Wenn die Oberlippe sich nicht von rechts nach links
vereinigt hat, bleibt ein Spalt, den man Hasenscharte nennt.
Sind die Gaumenhälften nicht mit einander zusammen-
gewachsen, so nennt man die gebliebene Spaltöffnung einen
Wolfsrachen. Diese Fehler müssen operiert werden.
Angeborner Verschluß der Harnröhre führt zu starker
Ansammlung von Urin in der Harnblase. Der Leib der
Frucht kann dadurch so aufgebläht werden, daß die Geburt
erheblich erschwert wird.
Verschluß des Afters oder des Mastdarms führt,
wenn derselbe nicht durch ärztliche Hülfe beseitigt wird, in
den ersten Lebenstagen zum Tode.
Ueberzählige Finger und Zehen erfordern eben-
falls ärztliche Hülfe.
Zusammengewachsene Zwillinge geben meistens ein
bedeutendes Geburtshindernis ab. Bisweilen sind solche
Kinder indes lebend geboren und auch am Leben erhalten.