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schnur meistens noch nicht in gefährlichen Druck, ist aber das
Wasser fort, so wird die Nabelschnurschlinge zwischen vorlie-
gendem Teil und Gebärmutterwand geklemmt und der Blut-
lauf in gefährlicher Weise gehindert.
Die in der Blase liegende Nabelschnur erkennt die
Hebamme als pulsierende, verschiebbare Schlinge. Sobald
sie dies gefühlt hat, schicke sie gleich zum Arzt. Mittler-
weile lagere sie die Kreißende auf die der vorliegenden Nabel-
schnur entgegengesetzte Seite, möglichst weit vornübergeneigt,
verbiete ihr alles Pressen und suche möglichst lange die Ei-
blase zu erhalten.
Sollte nachher die Nabelschnur bis vor die äußern
Geschlechtsteile vorfallen, so sorge die Hebamme dafür, daß
sie hier nicht gedrückt wird, indem sie sie behutsam in Watte
einhüllt.
Bei Mehrgebärenden mit starken Wehen suche die
Hebamme die Geburt, falls der Arzt noch nicht zur Stelle
ist, zu beschleunigen, indem sie die Kreißende zu kräftigem
Mitpressen auffordert.
S. 257.
Umschlingungen der Nabelschnur kommen häufig vor
und zwar meistens um den Hals. In der Regel handelt
es sich nur um eine einfache Schlinge, bisweilen aber,
besonders bei langer Nabelschnur, sieht man sie auch
mehrfach.
Wenn die Geschlechtsteile nachgiebig sind und der Hals
der Frucht nicht zu lange im Muttermund oder Scheide
steht, so haben die Umschlingungen meist keinen Nachteil.
Wenn dagegen bei Erstgebärenden der Kopf lange im Ein-
schneiden stand und mittlerweile die umschlungene Nabelschnur