Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

— 194 — 
nannte Starrkrampf der Gebärmutter; derselbe kommt 
besonders bei vernachlässigten Querlagen und bei Fällen 
vor, in denen ungeschickte Entbindungsversuche voraufgegangen 
waren, bisweilen auch bei engem Becken und lange verzögerter 
Austreibungszeit. In solchen Fällen liegt die Gebärmutter 
wie ein harter Stein eng um die Frucht und absatzweise 
Wehen sind an derselben nicht nachzuweisen. Auch schmerzt 
die Gebärmutter oft bei äußerem Druck. 
Die Hebamme bedarf bei diesem Zustand unbedingt 
der Hülfe des Arztes. 
8. 270. 
Ungewöhnlich schmerzhafte Wehen werden meistens 
von jungen Erstgebärenden geklagt, die empfindlich sind und 
sich wenig zu beherrschen wissen. Die Hebamme vermag 
hier durch verständiges Zureden, gelegentlich auch durch ein 
ernstes Wort vorteilhaft einzuwirken. 
In andern Fällen dagegen liegen wirklich nachweisbare 
Gründe vor, welche die ungewöhnliche Schmerzhaftigkeit der 
Wehen erklären. So ist bei dem gleichmäßig verengten 
Becken die Geburt durch besonders starken Wehenschmerz 
ausgezeichnet, weil dabei die Weichteile ringsum stark ge- 
quetscht werden. 
Aehnlich ist es bei Querlagen, bei Wasserkopf, bei 
sehr straffem Muttermund, bei sehr enger Schamspalte, bei 
stark gefüllter Harnblase. 
Die Hebamme hat je nach diesen Umständen ihr 
Verfahren verschieden einzurichten. Anwendung von Wärme 
in Form von warmen Tüchern auf den Unterleib 
und warme Bäder sind den Kreißenden in der Regel wohl- 
thätig.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.