Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

— 210 — 
genannte T-Binde um, indem sie ein Tuch quer um den 
Leib legt und ein anderes, zwischen den Schenkeln durch- 
geführtes, vorn und hinten an dem ersteren befestigt. Da- 
durch lassen sich die Wattebäusche fest gegen die blutende 
Stelle angedrückt erhalten. 
In andern Fällen platzt wohl der Aderknoten, nicht 
aber die bedeckende Schleimhaut und es erfolgt eine Blu- 
tung unter die Schleimhaut mit Bildung einer sogenannten 
Scheidenblutgeschwulst. Aus denm zerrissenen Aderknoten 
sickert das Blut nach unten in die Weichteile des Dammes 
und der Schamlippen. Die große Schamlippe füllt sich mehr 
und mehr und bildet eine blaue Geschwulst, welche der Entbun- 
denen Druck und Schwere nach unten bewirkt. Hat sich unten 
die Schamlippe so weit verfüllt, daß sie sich nicht stärker 
dehnen kann, so steigt das Blut an der hintern Scheiden- 
wand, immer unter der Schleimhaut, weiter in die Höhe. 
Die Hebamme mache, bis der Arzt kommt, kalte 
Auschläge auf die blutunterlaufenen Teile. Von dem Arzt 
wird dann in der Regel ein Einschnitt in die geschwollene 
Schamlippe gemacht werden, da dieselbe sonst leicht bran- 
dig wird. 
4. Von dem Absterben des Kindes während der 
Geburt und dem Scheintod des Neugeborenen. 
S. 285. 
Das Leben des Kindes wird in der Gebärmutter durch 
den Blutlauf unterhalten. Jede Störung, welche den Blut- 
lauf in der Nabelschnur oder in dem Mutterkuchen hemmt, 
gefährdet das kindliche Leben. Solange der Mutterkuchen 
fest an der Gebärmutterwand haftet und solange Mutter-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.