Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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wachsbleich, Bewegungen sind außer der nachweisbaren Zu- 
sammenziehung des Herzens nicht wahrzunehmen. 
Auch in diesen Fällen hat die Hebamme zunächst dem 
Kinde Mund und Nase zu reinigen, dann dasselbe aber 
gleich abzunabeln. Sie bringt es darauf in ein warmes 
Bad von 36 Grad Celsius und sucht nun im Bade durch 
Reiben der Haut das Blut an der Körperoberfläche in Be- 
wegung zu bringen. Die innern Teile sind nämlich bei 
solchen Kindern von Blut überfüllt, besonders auch das 
Herz und dieses vermag sich nicht kräftig genug zusammen- 
zuziehen, um das Blut an die Körperoberfläche in die Haut 
zu treiben. Für den Erfolg kommt Alles darauf an, daß 
das Kind zum Atmen gebracht werde; so lange das Kind 
selbst geeignete Atembewegungen nicht anstellt, muß die 
Hebamme künstlich diese Bewegungen zustande bringen. 
Dies kann in verschiedener Weise geschehen. Das einfachste 
Verfahren ist folgendes: 
Die Hebamme halt das scheintote Kind wagerecht im 
Badewasser, indem sie mit der einen Hand den Nacken, mit 
der andern die Hinterbacken des Kindes unterstützt. Der 
Kindeskörper ist dabei so von dem Wasser bedeckt, daß nur 
das Gesicht frei hervorragt. Nun schwenkt die Hebamme 
das Kind wagerecht vom Kopfende zum Fußende langsam 
hin und her. 
Bei der Schwenkung nach dem Fußende zu entfernen 
sich die Arme von dem Brustkasten, der Brustkasten wird 
gehoben, es dringt etwas Luft hinein wie bei der Einat- 
mung. Bei der Schwenkung nach dem Kopfende zu werden 
die Arme leicht gegen den Rippenkorb angeschleudert, drücken 
die Brust von rechts und links zusammen, es entsteht eine 
Ausatmung.
	        
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