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Ein entzündeter Nabel bekommt einen roten Hof und ge-
schwollene Ränder. War die Nabelschnur bereits abgefallen,
so entsteht in der Mitte ein eiterndes Geschwür.
Diese Erkrankung greift leicht in die Tiefe, indem sie
sich entlängs den Nabelschnuradern in die Bauchhöhle fort-
setzt, und bringt das Kind in äußerste Gefahr.
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Nabelblutungen beruhen, wenn sie in den ersten
Stunden nach der Geburt zu stande kommen, auf ungenü-
gender Unterbindung der Nabelschnur; die Hebamme lege
dann noch eine neue feste Unterbindung an.
Treten solche Blutungen nach Abfall des Nabelschnur-
restes auf, so können sie von sehr ernster Bedeutung werden
und der Behandlung große Schwierigkeiten machen. Die
Hebamme lege in solchen Fällen bis zur Ankunft des Arztes
ein zusammengefaltetes Polster von Leinen auf die Nabel-
wunde und befestige dasselbe durch festes Anziehen der
Nabelbinde.
Nach Abfall der Nabelschnur treten am Nabel bis-
weilen rote Fleischwärzchen hervor, sogenannter Fleischnabel.
Es beseitigen sich dieselben in der Regel von selbst wieder
in längstens 14 Tagen, wenn die Nabelbinde über denselben
fest angelegt war.
Nabelbrüche können sich ausbilden, nachdem die
Vernarbung des Nabels beendet war. Was dabei zu thun
ist, bestimmt der Arzt.
Preußisches Hebammen-Lehrbuch. 16