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2. Von dem Wundsein der Kinder.
S. 321.
Wundsein der Kinder ist in der Regel die Folge
von mangelnder Reinlichkeit. Einige Kinder sind vorzugs-
weise geneigt dazu und bedürfen ganz besonderer Pflege,
namentlich die frühgeborenen und auch die übermäßig fett
genährten Kinder.
Die wunden Stellen betreffen besonders die Falten
der Haut, die Schenkelbeuge, die Umgegend des Afters, die
Achselhöhlen, die Hautfalten am Halse.
Sind diese wunden Stellen von größerer Ausdehnung,
so stören sie erheblich das gesammte Befinden des Kindes.
Dasselbe wird unruhig, schreit viel, wacht oft aus dem
Schlaf auf und will nicht regelmäßig trinken.
Das Wundwerden kann die Hebamme verhüten, wenn
sie darauf hält, daß das Kind häufig gewaschen, täglich ge-
badet und niemals längere Zeit in nassen Windeln liegen
gelassen wird.
Ist dasselbe trotzdem ausgebrochen, so hilft wiederum
nur Reinlichkeit. Die Streupulver, Puder, Salben, welche
die Frauen so leicht anzuwenden geneigt sind, soll die Heb-
amme nicht zulassen, die Anwendung solcher Mittel wäre
Quacksalberei. Werden Arzeneimittel nötig, so verschreibe
diese der Arzt.
Schälblasen, Abhebungen der Oberhaut durch Flüssig-
keit kommen öfters bei Neugeborenen an solchen Hautstellen
vor, welche durch Reibung der Kleidungsstücke gereizt sind.
Die Gesundheit der Kinder wird dadurch nicht gestört.
Milchschorf, mit Bildung von Eiterkrusten kommt
auch bei sonst gut genährten Kindern an Gesicht und Scheitel