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1 Theelöffel voll Salz und in manchen Fällen auch 1 Eß-
löffel voll Baumöl zusetzt. Die Wärme des Wassers muß
der Körperwärme gleichkommen und von der Hebamme
mit dem Thermometer geprüft werden.
Die Beibringung des Klystiers geschieht mittelst der
Spülkanne. Der früher üblichen Klystierspritze darf die
Hebamme sich nicht mehr bedienen.
In der Spülkanne rührt die Hebamme die Flüssigkeit
durcheinander, setzt dann ein gesäubertes Klystierrohr an den
Schlauch und treibt nun die in dem Schlauch vorhandenen
Luftblasen aus, indem sie bei hochgehaltener Spülkanne aus
dem nach aufwärts gerichteten Klystierrohr etwas Wasser
herausfließen läßt. Die Hebamme lagert dann die Frau
mit erhöhtem Steiß und tiefer liegendem Kopf auf die linke
Seite auf den Bettrand, führt sodann das Klystierrohr be-
hutsam 7—8 Centimeter weit nach links und hinten in
den Darm, öffnet den Quetschhahn am Schlauch und hebt
nun die Spülkanne ungefähr einen Fuß hoch über die After-
öffnung, wobei sie dann beobachtet, wie das Wasser aus
der Spülkanne abläuft. Läuft das Wasser zu rasch ab, so
senkt sie die Spülkanne etwas, läuft es zu langsam, so
hebt sie sie ein wenig. Stockt der Ausfluß, so genügt in
der Regel ein leichtes Zurückziehn des Rohrs, um denselben
wieder in Gang zu bringen. Je mehr die Frau nach der
Bauchseite hinübergeneigt lag, um so leichter wird meistens
die Flüssigkeit in den Darm hineinfließen.
Auch in der Rückenlage läßt sich ein Klystier beibringen,
doch ist dabei die Spülkanne höher zu halten. Dies ist
unbequemer und die Flüssigkeit dringt dabei nicht so schonend
in den Darm, auch läßt sich das Bett, trotz untergeschobenen
Stechbeckens dabei schwerer vor Durchnässung schützen.