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Handelt es sich um Stillungen von Blutungen, so ist das
Wasser kühler zu nehmen. Bisweilen kann auch bei Blu—
tungen durch Heißwasser-Einspritzungen genützt werden
(ogl. 5 298).
Zu den Ausspülungen der Geburtsteile verwende die
Hebamme stets nur das Mutterrohr, niemals das Klgystier-
rohr. Auch vermeide sie bei der Einführung des Rohres,
daß der Schlauch der Spülkanne nicht mit in die Geschlechts-
teile eingeführt wird. Je länger das Mutterrohr war, um
so eher kann dies vermieden werden. Ferner hat die Heb-
amme sorgfältig darauf zu achten, daß alle im Schlauch
befindliche Luft vor der Einführung aus demselben ausge-
trieben wird, und zu dem Behufe, wie oben angegeben, erst
Wasser durch den Schlauch herausfließen zu lassen.
Einspritzungen in die Gebärmutterhöhle wird die Heb-
amme nur dann machen dürfen, wenn sie von einem Arzt
besonderen Auftrag und Unterweisung dazu erhält.
Aeußerste Sauberkeit der benutzten Rohre ist fort-
während von der Hebamme im Auge zu halten.
4. Der Gebrauch des Thermometers.
§5. 333.
Die Kenntnis und der verständige Gebrauch des Thermo-
meters ist eine für die Hebamme außerordentlich wichtige
Sache. Seit man das Thermometer für die Messung der
Körperwärme richtig zu benutzen gelernt hat, ist man in
den Stand gesetzt worden, viele Krankheiten zeitiger als
früher zu erkennen und ihren Verlauf und die Aussicht
auf Genesung besser beurteilen zu können. Da es nun
aber gerade ein wichtiger Teil der Hebammenkunst ist,
eintretende Krankheiten frühzeitig erkennen zu können, so