Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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Schröpfkopf aufgesetzt, in welchem sich das Blut ansammelt. 
Ist derselbe voll, so wird er abgenommen, ausgeschütte 
und wiederum erwärmt aufgesetzt, falls man weitere Blut- 
entziehung wünscht. 
Nachher wird die geschröpfte Stelle sauber abgewaschen 
mit reinem ungesalzenen Fett bestrichen und ein Leinwand= 
läppchen darüber gelegt. 
Bisweilen werden auch nur trockene Schröpyfköpfe 
verordnet. Es werden dann nur die Gläser auf die Haut 
gesetzt, um das Blut an diesen Stellen hervorzuziehen, 
dagegen der Schröpfschnäpper nicht angewandt. 
S. 337. 
Sollen Blutegel angesetzt werden, so reinige die Heb- 
amme zunächst die betreffende Hautstelle mit warmem Wasser. 
Sie bringe die Blutegel sodann in ein trockenes kleines Glas, 
Schröpfglas oder Schnapsglas, und setze dies auf die Haut. 
Haben die Blutegel sich dort festgesogen, so hebe sie das 
Glas ab, indem sie das Schwanzende der Blutegel mit dem 
Finger vom Glase löst. 
War eine größere Menge von Blurutegeln für eine 
Hautstelle angeordnet, so setze die Hebamme dieselben nach 
vorgängiger Reinigung der Hautstelle in einem weitbauchigen 
Glase auf. Auch kann sie es derart machen, daß sie auf 
die Hautstelle einen Leinwandlappen legt, dessen Ränder sie 
mit Heftpflaster befestigt. Unter dieses Läppchen schiebt sie 
dann die Blutegel und nimmt nun nach einer kleinen 
Stunde Alles auf einmal fort. Wollen die Blutegel nicht 
anbeißen, so hilft es oft, wenn man die Hautstelle mit Milch 
bestreicht. Will man einen Blutegel zum Loslassen bewegen, 
so bestreue man ihn mit Küchensalz.
	        
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