Full text: Quellensammlungen zum Staats-, Verwaltungs- und Völkerrecht. 4. Band. (4)

16 Ar. 1. PVerfailungsurfunde für den Preuniihen Staat. 
welche nicht kraft dc8 Gefeted eintritt und die unfreimillige Verfepung an eine antere 
Etelle orer in ten Anheftant können nur and Urfahen und unter ben Formen, welde 
inn ©efege angegeben fint, und nur anf Grund ewmes richterlihen Weihlufies erfolgen. ?) 
Auf die Verjegungen, welhe durh PVeränterungen in der Organifation der Gerichte 
ober ihrer Vezirke nötig werden, finzen diefe Befliminungen feine Anwendung. 
Art. 87a.2) Ber der Bildung gemeinfhaftliber Gerichte für prenfifbe Gebiets 
teile uud Gebiete anderer Yunvesftzaten find Abmweibungen von den Aeflinnmungen dee 
Artilele 56 und des erfien Abfages im Artitel 87 zuläfjig. 
Der Art. 65 ist durch das Gesetz vom 30. April 1556 (G. S. 297) aufgehoben. 
r lantete: 
Ten Richtern dürfen andere befoldete Siaatsämter fortan nicht Übertragen werden. Wu» 
nahmen find nur anf Gruud eined Gejeped zuläjfig. — 
Art. 89. Die Organifation der Serihte wird tur da8 Glefeg beftimmt.>) 
Art. W. Zu einem Ribteramt darf nur der berufen werben, welher fi zu Lem» 
felben nady Rorfchrift ver Sefepe befähigt hat.*) 
Art. VI. Gerichte für bejondere Stlaflen von Angelegenheiten, insbejentere Hantel®- 
und Gewerbegerichte jollen im Wege ter Sefeuygebung an den E'rten crridtet werben, mo 
das Berürfuis folhbe erfordert.) 
Die Organifation und Zuftäntigleit jelher Gerichte, Dad Verfahren bei venfelben, 
die Ernennung ihrer Mitglieder , die befenderen Verhältniffe Der lepteren uud die Dauer 
ihred Amtes werten Durh Das Ghejegs) feftgeitellt. 
E8 fell in Preußen nnr Ein oberfter Gerichtshof beftehen.”) 
Art. 03. Die Verhandlungen vor tem erfeuneuden Gerichte in Civil und Etrafs 
faben follen öffentlib jein.) Die ffentlichleit kann jeteb durd einen öffentlih zu ver- 
Hüntenten Befhluß des Gerichts ansgefcloffen werden, wenn fie der Ordnung oder ten 
guten Eitten Sefahr troht. 
Iu antern Fällen kann die Öffentlihfeit nur turb ejepe befhräntt werden.) 
Art. 94.10) Bei Verbrehen erfolgt vie Eutfceirung über die Echuld des Auge 
1) Legt nilt BYG.89. Eiche ferner Gef. betr. die Tienitvergeheu der Nichter und die 
unfreimwillige Verfegung derfelben anf eine audere Ztelle oder in den Hubeltand vom 7. Mai 1951 
(GE. 219), abgeändert dDurdy das Wei. Dom 26. März 1856 (GE. 201), ausgedehnt durch 8. vom 
23. Sept. 1867 (GE. 1613) und abermals abgeändert ag ef. vom 9. Aprif 1879 (GE. 345). 
2) Ter obige Artitel beruht auf den Ge. betr. eine Zufagbeftinmung zu den Artifelu S6 
und 87 der Berf.lirk. vom 19. ‚Schr. 1979 (SZ. 19). 
3) Nu eriter Linie enticheidet das EUTG. Ciche dazu das AG. vom 24. April 1875 $ 37 
und 21 (WE. 2301. . 
4) Recht GRG. 88 2ff. und AG. a.a.d. 8 1 u. 2. Über die Früfungen fiche @ef. vom 
6. Mai 1869 (BS. 656) und vom 1. Aumi 1974 (BZ, 212). 
5) Icpt SRG. & 14. Über Die Handelsgerichte fiche ebendort 88 100 ff. Begüglich der &e= 
werbegerihte RE. vom 29. Juni 1390 (NHL. 141) und von 30, Juni 1901 (REB. 249), bez. der 
Kaujmanusgeridte RG. vom 6. Juli 1904 (RB. 2661. . 
6 Eiche zu Aum. 5 noch die Rormen über die Rheinichiffahrt?- und Elbzollgerichte in den 
Gef. vom >. u. 9. März 1597 (GE. 129 u. 132) und den Verordnungen vom 1. Eept. 1997 
(BE. 609) und 20. Ang. 1900 (GE. 314). Tie Wilitärgerichte find aufrecht erhalten in ABS. 
8 16 Ni. 3, die Ansträgalgerichte für Standesherru im EOS. zum GUG. von 27. an. 1877 87 
(RER. 77) Für einzelne Alte der freiwilligen Gerichtsbarlen find Torfs und Ertögerichte in 
Preußen zugelaflen gemäß dem Gej. vom 20. Sept. 1899 Art. 104—127 (GE. 249). 
7) Zgl. Art. 116 und zu deilen Ansjührung das Gef. vom 17. März 1852 (CS. 73), ferner 
das Bei. vom 6. ebmar 1974 (GE. 19) über den Anfchluß des Cberappelationsgerihts für Die 
neuen Provinzen. Tas Freuß. Cbertribunal ift dann aufgehoben Dur) das AG. zum BBO. a.c.D. 
& 12. ber das Reihögericht als nunmehrigen vberften Gerichtehuf fiche GUW. $ 12, 85 125 
bis 141. Über die Numpetenzen des Nammergericyis fiche A&. a. a. D. $$ 50 u. 51, Gel. vom 
17. Mai 1505 8 9 (O5. 252). 
Ss) RU SOBE. & 170ff., 195 0. AO. 89. 9, ORW. 8171 und 172. _ 
10) Die obige Faliung des Art. 94 beruht auf Art. 2 des Gej. vom 21. Mai 1552 (AZ. 249). 
Art. 94 lamtete uriprünglie): , n 
Bei den mit jehweren Zirafen bedrohten Verbrecheu, bei allen politischen Verbrechen und 
bei allen Treßvergehen, welde daR Giefey wicht ansdrüdlid ausnimmt, erfolgt die Euticheidung 
über die Edyuld des Angeklagten durch Geichmoreue. Tie_ Wildung des Gejdhworenengerichtd 
regelt das GWejeg”. Legt gilt HR. 873 Kr. 2—7, 8136 Ar. 1 und $ 0. .
	        
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