Full text: Quellensammlungen zum Staats-, Verwaltungs- und Völkerrecht. 4. Band. (4)

44 Ar. 6. Titel 13. Won den Rechten und Pflichten des Staats überhaupt. 
8 3. Ihm kommt c8 zu, für Anftalten zu forgen, wedurb ten Einwohnern Vlittel 
und Gelegenheit verfhafft werten, ihre iähigleiten um Kräfte auezubilden une viefelben 
zur Deförrerung ihres Wehlftindes anzumenten, 
8 4. Dem Öberhanpte im Ctaat gebühren taher alle VBorziige und Rechte, welche 
zur Erreibung tiefer Entzwede erforterlib find. 
85. Die Verteitigung ded Staats gegen auswärtige Feinde anzuordnen; Kriege 
zu führen; vrieden zu fliehen; Yüntniffe und Verträge nut freuden Staaten zu cerricten, 
fonımt allein dem Oberhaupte des Staats zu.!) 
8 6. Das Reht, Gefege und allgemeine Polizeiverorknungen zu geben, tiefelben 
wieder aufzuheben, unt Grlärungen varliber mit gefehliher Kraft zu erteilen, ift em 
Majeftätöreht.2) 
$ 7. Privilegia als Ausnahnıen von dergleihen Gefegen zu bemwilligen, Etanteser 
böhungen, Etaatsämter und Witrden zu verleihen, gebührt nur dein Oberhaupte des Etants.>) 
$ 10. Durb vergleiben Aufhebung eines Verbrebens, over durd die erfolgende Be- 
gnadigung des VBerbrechers, follen aber die aus ber That felbft wohlerworbenen Privat- 
rechte eined Dritten niemals gefränft werden. 
$ 11. Bielmehr bleibt tiefem, wenn auch die peinlihe Unterfuhung gegen den An« 
gefhuldigten niedergefhlagen worden, denncdy frei, die Richtigkeit der Ihattadhe, jo weit 
e8 zur Begrüntung feines Reid erforderlich it, im Wege des GCivilprozeficd nachzumciien. 
$ 12. Das Neht, Münzen, Maß un? Gewicht zu Lbeftinnmen, gehört zu ven 
Moajeftätsrechten.*) 
$ 13. Ale im Staat vorhandenen und cutftehenden Gejellibaften und öffentlihen 
Anftalten find der Auffiht des Panvesherm nad tem Zwede der allgemeinen Ruhe, Cicher« 
heit und Orbnung unterworfen.:) 
$ 14. Damit das Oberhaupt ves Staat die ihm obliegenden Pflihten erfüllen, 
umd bie dazu erforverlichen Koften beftreiten fänne, find ihm gemifje Cinfitufte und ung» 
bare Rechte beigelegt.) 
8 15. Das Necdt, zur Beftreituug der Etaatsbedürfniffe das Frivatvernögen, die 
Perfonen, ihre Gewerbe, Produlte oder Konfumtion mit Abgaben zu belegen, ift ein Maje- 
ftätsredht. ’) 
8 16. So weit die Bejorgung gemiller zu ten Rebten und Pflichten des Etats 
gebörenter Angelegenheiten und Gefbäfte ven Beamten des Etaatd vermöge ihred Amtes 
obliegt ($ 7), muß diefen innerhalb der Grenzen ihres Auftrages, eben jo wie dem Pandes» 
beren jeleft Folge geleiftet werden. 
$ 17. Redtöangelegenheiten, vwwelde die Perfonen- und zanıilienrebte Ded Pandes« 
herrn und feines Haufes betreffen, werten na ven Handverfafjungen und Verträgen beftiumt. *) 
$ 18. YAnvere Privathaudfungen und Gefhäjte rerfelben find nad den Gejepen tes 
Pantes zu beurteilen, ?) 
1) Eiche RD. Art. 11, 63—65, Preuß. Verf. Art. 48. 
2) Eiche RB. Art. 2,4, 5,7, 85, 37,38, Preuß. Verf. Art. 45, 62—64, Gef. Über die Kolızeis 
verwaltung vom 11. März 1950 (HL. 265) SS 5ff., Gef. über die ALQ. vom 30. Juli 1993 (WS. 
95) Titel 6. . 
3) Bgl. RB. Art. 18, 50, 53, 56, 63, 64; Preuß. Verf. Art. 45, 47, 50. Tie 86 5 und 9 über 
Todesurteile und Vegnadigung find veraltet. 
4) Ziche jedoch Art. 43 über das Hecht des Neich8 zur Beauflichtiguug und Gchepgebung. 
51 Vgl. 832 Tl Ti. ILALR. und die Rote dazıı, ferner den Art. 23 der Freund. Nerf.-Urf. jomıe 
das Bei. betr. die Yeaufiichtigung des Unterrichts uud Erzichuugämeien von 11.März 187218. 193). 
6) Siehe die Anm. zu Art. 59 Berf.-litt. TI Qgl. den folgenden Titel des AU. 
5) Eiche Art. 57 u.55 E, zum BSLB. vom 18. Aug- 1596 (RGB. S. 604), ferner Art. > 
des NG. zum BGB. vom 20. Zept. 1809 (GE. 157) und Gef. über die freiwillige Gerichtsbarteit 
von 21. Sept. 1999 (AS. 240) Art. 136 u. 137. 
9 Bgl. EB. zum GVO. % 5, EG. zur ERD. 8 5, ECHO. $$ 219, 375, 479, 452, E®. zur 
SIPO. 84, SIBÜD. 871, EO. zur RD. 8 7, ferner NUR. Einleitung $ %0, Preuß. AG. zum 
GB, vom 24. April 1878 (2. 230) $ 19 uebit Gef. vom 26. April 1951 (OL. 191) Art. III, A. 
zur ERO. in der Belanntmadhung vom 6. Oft. 1399 (02. 325) 84, über das Reichdgeriht ale 
dritte Initanz fiehe EI. zum GUW, HI, NS. 8 18 und ®. vom 26. Sent. 157% (RB. 257182. 
  
 
	        
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