II.
Nachträglich zum dritten Buche.
Ueber Chemnitz und Pufendorf, mit einigen Bemerkungen zur Schlacht von
Fehrbellin.
Noch eine Reihe diplomatischer Actenstücke und einige kritische Erörterungen,
namentlich über jene preußische Chronik, die ich als die älteste bezeichne, dachte
ich diesem Bande beizufügen; aber sic würden denselben über Gebühr ange-
schwellt haben, und für die preußische Chronik Kind noch andere Arbeiten in
Aussicht, welche der meinen vorangehen müßten. Ich begnüge mich, über
zwei Autoren, welche für das 17. Jahrhundert Epoche machen und für die
schwedisch-deutschen Verhältnisse auch hier benutzt worden sind, einige Bemer-
kungen mitzutheilen, die nicht den Anspruch machen, den Gegenstand zu er-
schöpfen, aber zu weiteren Studien im Einzelnen Anlaß geben können. «
Chemnitz und Pufendorf.
Unter den deutschen Theologen der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
giebt es keinen, der zugleich den Kampf gegen Rom energischer geführt und
zur inneren Pacificotion der lutherischen Theologen mehr beigetragen hätte als
Martin Chemnitz, der sich aus dem niedrigsten Stande — er begann mit dem
Tuchmacherhandwerk in seiner Vaterstadt Treuenbrietzen — bis zum geistlichen
Organisator einer bedentenden deutschen Landschaft (Braunschweig) empor-
gearbeitet hat. Seine Familie blieb nach ihm in hohem Ansehen. Sein
Sohn stand als Kanzler und Geheimer Rath erst in dem Dienste des Herzogs
Bogislav von Pommern und dann des Herzogs Friedrich von Holstein-
Gottorp. «
Einer von dessen Söhnen ist Bogislav Philipp, der, nachdem er in der
Weise der Zeit seinen Universitätsstudien obgelegen und dann unter den Hol-
ländern und Schweden Kriegsdienste gethan (er erscheint als Capitän), sich
durch eine politische Schrift einen ehrenvollen und dann durch ein großes
Geschichtswerk einen unvergänglichen Namen auf immer gestiftet hat. Die
politische Schrift, ist „Hippolithus a Lapide (Chemnitz-Stein) dissertatio