Full text: Leopold von Ranke's sämmtliche Werke. 27. und 28. Band. Zwölf Bücher Preußischer Geschichte. Fünftes bis neuntes Buch. (27)

606 Analekten. 
bien voulu les atiaquer, mais nous ne pouvions pas bien le faire, avec 
Ia Cavallerie seule, les ennemis ayant encore 6 ou 7 regiments d’infan-- 
teric bienfaits, sans conter la Cavallerie de leur aisle gauche. Pourtant 
nous les accompagnons tousjours à costé leur tirant continuellement des 
coups de Canon et ils nous faisoient autant, l'un desquels emporta 
tout auprès son Alt. El. 18 jambe gauche au dessus le genouil, à Mons. 
Frobenius Escujer de s. A. El. dont il mourut une heure apres; Pestoit 
dommage, car il estoit aimé de toute la cour et L’armée, et tout le 
monde le plaignoit également, comme aussi son Alt. El., elle mesme y 
Perdant un fort fidele serviteur. 
Es ist doch in der That undenkbar, daß Buch, der Froben, wie man 
sieht, liebte, das Ereigniß, wenn es wirklich geschehen war, wie man erzählt, 
nicht eben in dieser Fassung in sein Tagebuch ausgenommen haben würde; da 
er beiden so nahe stand, hätte er sie wissen müssen, wenn sie sich zugetragen 
hätte. . 
Auch Leti der 11 Jahre nach der Schlacht schrieb, ist von der spüter an- 
genommenen Darstellung weit entfernt. Er sagt: Quelle intrépidité plus 
grande quc celle de ce Prince, qui voit tomber mort à ses pieds Fro- 
benius son Ecuier tué d'un coup de Canon, sans se mouvoir, ne faisant 
due pousser toujours son Cheval vers I’endroit o était le plus grand. 
danger ct on sa présence était la plus nécessaire pour la victoire. 
(Abrégé p. 18.) 
Das Außerordentliche der Handlung Frobens liegt darin, daß er, ohne 
eigentlich im Dienste zu sein, doch seinem Herrn ins Treffen folgte und sich 
unmittelbar an seiner Seite hielt. Die Sage hat auch hier dem Ereigniß 
eine verständliche und saßbare Form gegeben, die sich den Gemüthern in- 
primirte. Man nahm an, daß die Kugel, welche Froben traf, dem Kurfürsten 
gegolten habe, sodaß er gewissermaßen für ihn gestorben sei. 
Ein ähnliches Ereigniß bietet die ältere brandenburgische Geschichte dar. 
In der Schlacht bei Grausee, welche Markgraf Waldemar im Jahre 1316 den 
Mecklenburgern lieferte, begegnete ihm, daß sein Pferd ihm unter dem Leibe 
erstochen wurde. In dem Gewühle, das dann folgte, hatte ein Graf von 
Mansfeld sein eigenes Pferd dem Markgrafen dargeboten, der sich auf dem- 
selben rettete. Der Graf selbst gerieth in Gefangenschaft. 
Ich sollte glanben, daß die Tradition von dem Ereigniß des vierzehnten 
Jahrhunderts das Original gewesen ist, nach welchem die Handlung Frobens 
sogenhaft umgestaltet wurde. 
Truck von F. A. Brockhaus in Leipzig.
	        
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