Full text: Bavaria. Landes und Volkskunde des Königreiches Bayern.

Begetationsverhältnisse. 91 
Sagittaefolia) ein, dessen pfeilartig gestaltete Blätter einen schlanken Blüthen- 
schaft mit schneeweißen am Grunde purpurnen Blumen umragen, in Tracht 
und Blüthe ähnlich dem auch im Systeme gleich neben ihm stehenden Frosch- 
Effel (Alisma Plantago). 
Einen vollständigen Anschluß dieser Decke des Wassers, deren Lücken 
noch die dem weichen Wasser zukommenden Arten der Teichlinse (Lemna minor 
u. polyrrhiza) ausfüllen helfen, an das begraste Ufer vermitteln noch die Ar- 
ten des Igelkolben (Sparganium simplex u. ramosum) und die Waldfimse 
(Scirpus sylvaticus), welche mit ihren breit grasartigen, bogig überhängenden 
Blättern neben Carex ampullacea, C. vesicaria u. paludosa, die dort ganz 
fehlenden C. acuta, stricta und riparia ersetzen hilft. Hie und da findet sich 
auch die deutsche Collocasie (Calla palustris) zwischen gelben Dotterblumen 
(Caltha palustris) versteckt. 
Anderwärts bildet der aus dem Oriente eingewanderte Calmus (Acorus 
Calamus) und die calmusähnliche Iris Pseudacorus, eine große Schwertlilie 
mit gelben Blüthen, ferner die Stammart des sogenannten türkischen Grases, 
Phalaris arundinacea, eine höhere Uferumsäumung, und sich ihnen an- 
reihend: Spiraea Ulmaria, die Flußspiere; Aconitum Napellus und vario- 
gatum, zwei Arten giftigen Eisenhutes; die zarte Wiesenraute (Thalictrum 
aquilegifolium); die Nachtkerze (Oenothera biennis); der purpurblüthige 
Weiderich (Lythrum Salicaria) — doch die beiden letzteren im höhe- 
ren Walde nicht beobachtet; Selinum Carvifolia, die Silge; Angelica 
Flvestris, die wilde Engelwurz; Valeriana oflicinalis und sambucifolia, 
Baldrian; Achillea Ptarmica, die Nießgarbe; Scrophularia nodosa, Neesii, 
die Braunwurz; Lysimachia vulgaris, das Egelkraut, und hie und da der 
prächtige Straußfarn (Struthiopteris germanica). Tiefer unten am Boden, 
unmittelbar die Uferränder deckend: Symphytum offlicinale, Geranium palu- 
stre; Cardamine amara; Lotus uliginosus; Sedum purpurascens, Scutel- 
laria galericulata; Pohygonum Bistorta u. a. zwischen Salix purpurea und fra- 
gihs, hier den fast ausschließlichen Vertretern der zahlreichen Uferweiden und 
mit der breitlaubigen, glänzenden Schwarzerle (Alnus glutinosa) fast das ein- 
zige Strauchwerk der Ufer, dem sich nur selten ein Faulbaum (Khamnus 
Frangula) oder Schneeball (Viburnum Opulus), ein Pfaffenkäppchen (Evony- 
mus europaeus) ober Rosa cinnamomea und alpina beigesellt. Durchgehends 
vermissen wir dort außer an den schon obenerwähnten kalkreichen Punkten: Alnus 
incana, bie graue Erle; Viburnum Lantana, den Wasserholder; Ligustrum 
vulgare, die Rainweide; Clematis Vitalba, die Waldrebe, den Vertreter 
der tropischen Lianen in unseren Breiten; Rhamnus cathartica, den Kreuz- 
dorn; Cornus sanguinea und C. mas, den rothen und gelben Hartriegel; 
Staphylea pinnata, die Pimpernuß; Populus alba, die Silberpappel; ferner 
Aquilegia atrata; Barbarea vulgaris; Epilobium hirsutum, parviflorum; 
Geum rivale; Aster salignus; Senecio erucacfolius; Petasites offcinalis;
	        
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